Auf Sand gebaut

                                    Einer war da doch noch, als Entwurf.

Zur Abwechselung, besuchen wir  mal wieder eine Stadt. Es geht mit dem Rad nach Culemborg. Die  Stadt liegt im äußersten Westen der Provins Geldernland , am Ufer des Fluss Lek.  Culemborg entstand im 12.Jahrhundert als Dorf auf einer Düne, am südlichem Ufer des Lek.  Sie wurde zwar auf Sand gebaut,   steht aber heute noch wie eine Festung. Die günstige Lage des Dorfes, ließ es schnell zu einer lebhaften Handelsstadt werden. Viel Bewegung gab es  in der Zeitgeschichte, was das  Eigen-tumsrecht dieser Stadt angeht. 1639 viel dieses Recht auf das Adelsgeschlecht der von Waldeck-Pyrmont, 1714 dann an das Haus Sachsen-Hildburgshausen . Durch Kauf viel es 1748 an das Herzogtum Geldern, das im Jahr 1798 an die Niederlande angegliedert wurde. Diesen Namen trägt  die gesamte Region „Das Geldernland“ . Noch heute trägt die niederländische Königsfamilie den Titel „Graf von Culemborg“.  König Willem-Alexander ist  zZt. Graf von Culemborg. Das 19 Jahrhunder brachte der Stadt wirtschaftliches Reichtum, durch den Möbelbau und der Zigarrenindustrie. Noch heute kommen einzigartige Desingerstühle aus Culenborg. Am 14.Februar 1991 erlitt die Stadt einer herben Rüchschlag durch die Explosion einer Feuerwerkfabrik, es entstanden in der Stadt große Schäden. Die Stadtväter mußen sehr viele Gulden für den Wiederaufbau in die Hand nehmen. Heute ist es eine sehr schöne gemütlich Stadt am Lek ,die man gerne besucht.

 

                                                Rundgang durch Culenborg

 

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Flußregenpfeifer an der Maas

 

In meinem heutigen Beitrag geht es um den Flußregenpfeifer, einen kleinen  eher zierlich wirkenden Vogel aus der Familie der Regenpfeifer. In meinem Beitrag zur Hamburger Hallig, habe ich schon einmal über einen Vogel aus dieser Familie berichtet. Hierbei ging es aber um den vorwiegend  an der Küste lebenden Sandregenpfeifer.  Wobei der Flußregenpfeifer, kleiner ist als sein Verwanter von der Küste.  Ein deutlichstes Unterscheidungsmerkmal ist der gelbe Augenring, des im Binnenland lebenden Vogel. Seine bevorzugten Lebensräume sind Kies und Sandgruben, die es in großer Menge in dem von mir besuchten Regionen gab. Normalerweise leben diese Vögel in unverbauten Flußläufen, mit Kies und Sandbänken, die es aber nur noch sehr selten gibt. So wurden die künstlich geschaffenen Gruben, für den kleinen Schnepfenvogel ein ideales  Zuhause. Hier sucht der kleine flinke Vogel, an den Wasserkanten nach Nahrung. Dabei legt er eine merkwürdige Vorgehnesweise an den Tag. Mit schnellen rollend wirkenden Schritten, läuft er die Wasserränder ab. Urplötzlich bleibt er stehen und pickt mit seinem Schnabel Kleinlebewesen aus dem Sand. In den niederländischen Sandgruben, an der Maas und am Lek sind die Bestände des Flußregenpfeifer noch  recht gut . Er ist fast in ganz Europa verbreitet, wobei es  nur wenige passende Brutgebiete für ihn gibt . Ich konnte die Vögel dabei beobcheten, dass sie mit gefundener Beute zu den Jungen geflogen sind. Es ist mir aber leider nicht gelungen, die jungen Nestflüchtlinge ausfindig zu machen. Ich weiß aber von einheimischen Beobachtern, dass sie zu der Zeit, meines Besuches schon Küken hatten. Den Winter verbringt der Regenpfeifen am Mittelmeer und im Norden von Afrika.

 

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Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich erst einmal für eine Weile von euch. Wir gehen auf eine längere Reise, über die ich später wieder berichten werde . Ich wünsche euch allen eine gute Zeit . Wenn es mir möglich ist und ich Empfang habe, werde ich natürlich eure Beiträge unterwegs lesen.

Zurück zum Millingerwaart.

 

Dachdem ich ja schon die Brandgänse am Millingerwaart beobachtet hatte, mußte ich unbedingt noch einmal in diese Region zurück. Auf unserer abendlichen Rücktour, sah ich  etwas in meinem Augenwinkel, was ich an diesem Abend aber nicht mehr entdecken konnte . Es war nur noch ein Plumpsen zuhören und ein Schatten der im Wasser verschwand. Meine Vermutung war ein Biber, weil die häufig abends aktiv sind und  im Waart angesiedelt sind. Deutlich sind an vielen Bäumen ihre Spuren zusehen.  Ich wollte hier aber auch noch einige Fotos von Fröschen machen.  So führte mich der Weg noch einmal ins Millingerwaart zurück. Die Wege zwischen den Gewässern sind ja nicht so groß. Hier konnte ich dann nicht nur Frösche fotografieren, sondern auch meine erste Libelle des Jahres 2019. Die “ Frühe Adonislibelle“ die ab Ende April bei uns zu beobachten ist.  Es  wartete aber noch ein anderes  Movit auf mich, das ich hier nicht vermutet hätte. Es war  vermutlich das Plupsen, welches ich an dieser Stelle schon bei meinem ersten Besuch gehört hatte.  Eine recht große Schildkröte (ca.50 cm Panzerlänge), die sehr scheu war. Schon das leiseste Knacken oder das Auslösen der Kamera vertrieb sie . Trotz einer langen Verweildauer, tauchte sie nicht wieder auf . Daher machten wir uns erst einmal auf den Weg, um Frösche zu fotografieren. Die hier reichlich zu hören und zu sehen waren, es quarkte an allen Stellen. Die  Tour führte uns aber wieder an die gleiche Stelle zurück . Jetzt mit einer leiseren Kamera und einer vorsichtigeren Vorgehensweise, schlichen wir uns an die Stelle wo sie saß.  Dieses Mal hatt ich Glück, vorerst hatte mich der Schlidträger nicht bemerkt. So ist es mir doch gelungen, einige Fotos von diesem prächtigen Tier zu machen. Bis es dann doch wieder ins Wasser abtauchte.

                                      Urwüchsiges NSG Millingerwaart

                           Ein sehr scheues Tier, das viel Ausdauer verlangte

                                                   Meine erste Libelle 2019

                                   Frösche im sumpfigen Waart

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Bei den Kiebitzen Teil 1.

Wir sind von Kranenburg nach Ommeren (NL) umgezogen. Unser neues Zuhause ist ein kleiner *Bauerncampingplatz direkt neben einem Baggersee. Es ist eine riesige Seenplatte, die zum Teil schon wieder renaturier ist. An einem Teil der ehemaligen Sandkuhle, ist ein  neues  Wohngebiet entstanden unter dem Motto „Wohnen am Wasser„.  Ein anderer Teil, ist zum Naturgebiet gestalltet worden. An anderen Stellen wird  noch gebaggert und genau in diesem Bereichen, waren die meisten Vögel zu beobachten. Obwohl hier sehr viel Aktivitäten durch anfahrende LKWs und die lauten Geräusche der Bagger bzw Saugschiff waren. Die Vögel hat es wohl nicht gestört.

 

 

Aufgefallen sind mir  hier die Balzflüge von vielen  Kiebitzen. Spektakuläre Flugbilder zeigten die Vögel mir. Es machte Spass ihnen bei ihren akrobatischen Flügen zuzuschauen. Schnell war die Kamera in Anschlag gebracht, um Fotos von diesem Schauspiel zu machen. Plötzlich bemerke ich, da stimmt  im Flugbild etwas nicht mehr. Das waren keine Blazflüge, die mir zwei Kiebitze zeigten. Ein Kiebitzpaar, flog mit seinem schrillen Schrei Angriffe gegen mich. Was mir sofort sagte : „Mach das du hier weg kommst, hier  wird gebrütet“. Vorsichtig zog ich mich zurück , bemerkte bei meinem Rückzug  den Grund für die lauten Angriffsflüge der Vögel. Mitten auf einer Halbinsel, wo zum Teil noch Metallplatten lagen, auf denen LKW´s fahren konnten, war ein Gelege mit vier Eiern. Mein erster Gedanke war: „Wenn das mal gut geht „. An  diesem Tage wurde in der Grube nicht gearbeitet, es war ein Samstag. Nach dem Wochenende, wird hier ein Auto nach dem anderen anrollen, um Sand abzuholen. Die Antwort auf meine Bedenken, bekam ich gleich am nächsten Tag . Die  Vögel die sonst sofort aufgeflogen sind, wenn man nur in die Nähe des Geleges kam, waren nicht mehr da . Das Gelege vom Vortag war geplündert . Ich vermute das  Möwen, Elstern oder auch ein Marder das  Nest leer geräumt haben . Mich hat es sehr traurig gemacht, denn die Bestände der Kiebitze sind nun mal nicht mehr so groß. Nicht grundlos stehen sie auf der „Roten Liste“. Ich weiß, dass ich mit meinem letzten Satz jetzt ein sehr heißes Eisen anfasse, ich möchte es aber dennoch hier schreiben . Liebe Hundebesitzer, haltet grad in der jetzigen Zeit eure Hund an der Leine und macht auf euren Touren auch andere Hundebesizer  darauf aufmerksam, das  Vögel auf euren Routen brüten könnten . Ich bin Landschaftswächter und ernte mir mit dieser Bitte an die Hundebesitzer, nicht immer freundliche Worte ein . Meine Erfahrung hat mir aber gezeigt, dass es häufig besser ist, wenn sich Hundebesitzer gegenseitig informieren und belehren.

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Da ich sehr viele  Flugaufnahmen gemacht habe, werde ich den heutigen Beitrag in zwei Teilen posten. Im zweiten Teil lasse ich dann nur Bilder sprechen.

* https://campingdevijverhof.nl  Diesen Platz kann ich ruhesuchenden Menschen nur empfehlen. In der Region läßt es sich sehr gut mit dem Rad fahren, dabei kann man die einmalige ländliche Umgebung genießen. Der Minicamping- platz bot sich mir, in einem sehr sauberen zustand und ist für SVR Mitglieder ein sehr günster Platz.

Ente oder Gans ?

Nachdem ich im ersten Beitrag die gesamte Region vorgestellt habe, beginnen wir nun unsere Geldernlandtour bei Millingen, an der Deutsch- nierderländischen Grenze. An dieser Stelle wird „Vater Rhein“ nach 1071  ereignisreichen Flusskilometer, für weitere 161 km zum Waal. Bevor er  in einem wahren Wirrwarr von Gewässern, beim niederländischen „Nationalpark Biesbosch“ in die Nordsee mündet. Wir bleiben erst einmal auf der deutschen Seite der Grenze und besuchen den Wohnmobilstellplatz Kranenburg . (* Stellplatz siehe am Ende des Beitrag ) Der Platz liegt direkt am NSG Düffel, das für seine sibirischen  Wintergäste bekannt ist . Hier überwintern jedes Jahr,  ab November mehr als 200.000 Wildgänse. Mit dem Fahrrad, lassen sich von diesem Stellplatz sehr schöne Radtouren unternehmen . Unser erstes Ziel, liegt auf der niederländischen Seite der Grenze . Es geht nach Milligen, zum  Naturschutzgebiet Millingerwaard. Ein Areal, das aus Altgewässern des Waal, Kanälen,  Feuchtwiesen, Seen und Teichen  besteht. Ich kann dieses Schutzgebiet als Reiseziel nur empfehlen. Es besticht durch einmaliger Natur, mit vielen Rad und Wanderwegen, auf denen es viel zu entdecken und beobachten gibt. Man hat aber  auch die Möglichkeit, das Millingerwaart per Boot zu erkunden. (Ich werde das Millingerwaart in einem späteren Beitrag noch einmal extra vorstellen)

Hier treffen wir auf eine Vogelart, die häufig ihr Zuhause an der Küsten und dessen Hinterland hat. Man kann Brandgans (Tadorna tadorna) aber auch im Binnenland  beobachten.  Wenn dann nur dort, wo es größere Wasserflächen mit passenedem Umland gibt .  Die Niederländer nennen diese Art auch Bergeend . Was ist sie denn nun, eine Ente wie die Niederländer sie bezeichnen oder eine Gans wie wir sie benennen? Eine Frage,  die von der Wissenschaftt lange nicht beantwortet werden konnten. Weil diese Vogelart beide Merkmale in sie vereinen, die der Gans aber auch die der Ente. So ortnete man sie der großen Familie der Entenvögel zu, sie bilden hier die gesonderte Unterart der Halbgänse (Tadorninae). Der gehören z.B. auch  die Nil und Rostgans an . (s.Fotos.)  Die Brandgans ist durch ihre auffälliges Federkleid recht gut und schnell zu erkennen.  Der breite braune Brustring und der dunkeloliv fast schwarze Kopf, dessen Federkleid bis zur Mitte des Hals reicht, sind selbst im Flug gut zu erkennen. Dazu kommt der leuchtend rote Schnabel, mit dem Höcker auf der Stirn, der den Ganter zeichnet. Die Gans ist ein Höhlenbrüter und bevorzug verlassene Kaninchen und Fuchsbauten als Brutplatz.  Das Weibchen brütet die Eier allein aus. Die Familien der Brandganse können  recht groß werden, sie führen häufig viele Küken mit sich. Die Gelege können aus zehn  und mehr Eiern  bestehen. Der Nachwuchs der Gänse, ist als Nestflüchter bekannt und macht sich schon sehr früh selbstständig.

* Der Stellplatz Kranenburg liegt gleich am NSG Düffel . Ein Platz,in landschaftlich schöner Lage. Es sind nur wenige Gehminuten bis zur Ortsmitte.Vor hier aus lassen sich sehr schöne Fahrradtouren unternehmen.
Günstige Stellplatzgebühren 4.00 Euro, Strom 0,50 Euro 1Kw, Entsorgung 1Eur0, Trinkwasser 0,20 pro 25l.
GPS: N51°47´33" E6°0´39"

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Ein seltener Gast in meinem Garten

Heute unterbreche ich meine Berichte zur Geldernlandtuor, wegen einer Beobachtung die ich in meinem eigenen Garten gemacht habe. Eigentlich war ich damit beschäftigt, Bratwürstchen und andere Grillgut für meine Familie zu grillen. Da flatterte ein Schmetterling vor meiner Nase rum, der meine volle Aufmerksamkeit auf sich zog .  Schnell mußte eine Kamera her und das Grillen jemand anders übernehmen.  Ich hatte mich nicht getäuscht, es war ein „Großer Fuchs“ Nymphalis polychloros . Eigentlich ein recht seltener Falter. Wobei mir in diesem Jahr schon einige Meldungen dieser Schmetterlingsart bekannt sind. Es scheint wohl so, dass es dieses Jahr ein gutes Jahr für den Großen Fuchs ist. Bei diesem Fuchs ist es mir  gelungen, die Beine mit zu fotografieren. So ist es möglich, eine genaue Zuortnung dieser Schmetterlingsart zu bestimmen . Er hatte dunkele Beine, war  für eine westliche Variante spricht. Vor zwei Jahren habe ich eine Beobachtung dieses Falters mit hellen Beinen  in Holland gehabt. Was für eine östliche Variante spricht. Es war damals die erste Sichtung dieser Art in den Niederlanden. Der Kleine und der Große Fuchs unterscheiden sie durch die Anzahl ihrer  Flügelflecken . Der Kleine Fuchs hat deren drei und der Große Fuchs vier Flecken.

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