Bei den Heulern

Unsere Reiseroute führt uns nun an den Dollart. Ich habe über diese Region schon einmal in einem Beitrag „Entlang an der niederländischen Nordseeküste“ berichtet. In der Nähe des kleinen Dorf Fiemel, hat man die Möglichkeit Seehunde zu beobachten .

Ganz rechts unten auf der Karte, könnt ihr sehen wo die Seehundbänke liegen. (Zeehondenkijkwand)

Bei meinem letzten Besuche war nur eine kleine Anzahl Seehunde dort, dieses mal gab es viel mehr Tiere zu sehen . Das hatte auch einen besonderen Grund, zu dieser Zeit bringen Seehundweibchen dort auf der Sandbank ihre Jungen auf die Welt

Von einer Beobachtungswand ist es möglich, die Tiere gut zu sehen. Ich kenne diese Stelle noch ohne diese Wand und die weiträumige Absperrung durch Zäune. Diese Maßnahme ist leider zwingend notwendig geworden, weil es immer wieder Mitmenschen gab die den Tieren zu nah kommen wollten. Diese IDIOTEN haben versucht mit dem Handy Fotos zu machen und wollten dafür so nah wie möglich an die Tieren kommen. Das hatte zur Folge, dass die Mütter geflüchtet sind und ihre Seehundbabys zurück blieben und verweisten. Ist das nicht früh genung bemerkt worden, sind diese Heuler verhungert.

Von der Wand kann man die Tiere immer noch sehr gut beobachten

Durch ein Schlitz fotografiert man immer nur einen Teil der Bucht, es ist so nicht möglich alle Seehunde auf ein Bild zu bekommen. Aber auch so ist schon gut zu erkennen, wieviele Tiere diese Bucht am Dollart aufsuchen. Ich habe dort schon mehr als hundert Strandbesucher gezählt.

Den meisten Tieren scheint es hier auf der Sandbank und dann noch bei strahlender Sonne richtig gut zu gehen.

So dösen sie vor sich hin und werden braun 🙂

oder sie beschäftigen sich mit der Körpderpflege ,was für die Tiere sehr wichtig ist.

Hier bringen aber auch die Seehundmütter ihre Baby`s zur Welt. Áuf dem Foto oben ein junger Heuler, der erst wenige Stunden alt ist.

Alle zwei Stunden kommen die Jungen in etwa zum Säugen. So läßt die fett-freiche Milch der Mutter sie schnell an Gewicht gewinnen.

Es gibt aber auch immer wieder Heuler die ihre Mutter verloren haben, wie der kleine Seehund mit der blauen Markierung.

Die Leute von der Seehundstation beobachten die Bucht bei Fiemel sehr genau. Wobald sie ein Seehundbaby entdecken wird, was seine Mutter verloren hat wird dieses Tier markiert und beobachtet. Der Heuler wird alle zwei Stunden mit der Flasche versorgt und danach gewogen. Erreicht er sein Normalgewicht nicht wie gewünscht , wird er zur Seehundstation verbracht und dort weiter versorgt.

Die Seehundmütter achten sehr genau auf ihre Nachkommen ,

damit sie bald schnell selbstständig werden und für sich selbst sorgen können.

He Kleiner hast du ein Vogel. 🙂

So wir verlassen nun diese Region und sagen „tschüss“ Seehunde.

29 Kommentare zu „Bei den Heulern“

  1. Wenn die Biologinnen die nur ihre Arbeit machen und die ist nicht einfach, von solchen Idioten beschimpft werde nur weil sie auf ihr Fehlverhalten angesprochen werden. Was willst du da noch mit Aufklärung erreichen?????

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  2. Deshalb dachte ich, wäre Aufklärung vielleicht ganz gut. Manche sind natürlich unbelehrbar, aber manche sind vielleicht auch extrem unbedarft, um es mal höflich auszudrücken!!! Aber in dem Moment möchte man sicherlich, daß sie ganz schnell einen Abgang machen….

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  3. Solche Leute sind unbelehrbar, die haben auch nichts mit Naturbeobachtung zutun. Die machen sich keine Gedanken darum das sie nicht nur mich um einige gute Fotos gebracht haben, sondern immer wieder durch solche dummen Aktionen Jungvögel aufscheuchen die auf diesen Feldern Kraft tanken um die lange Reise in die Winterquatiere überstehen.

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  4. Oh Mann, da wäre ich vermutlich auch ausgeflippt. Wie deprimierend. Man freut sich so und investiert Zeit und Geduld und dann kommen solche Idioten daher. Interessant finde ich, daß sie die Kraniche offensichtlich als was Besonderes identifiziert haben, aber Null Ahnung, wie man mit den Tieren umgehen muß. Boah ey!!!!!!! Hast du ihnen die Leviten gelesen? Wäre sicher ganz gut, damit sie das nicht noch mal machen. Ach ja, es gibt schon irre Sachen!

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  5. Ich habe es schon so oft erlebt wie gedankenlos Menschen auf Tiere losrennen um möglich nah ein Foto zumachen.
    Ich bin ein recht besonnender Mensch, mich bring so schnell nichts aus der Fassung. Diese Beonnenheit ist vor einiger Zeit einmal arg ins wanken gekommen . Ich stand mit dem WOMO in der Diepholzermoorniederung Stunden an einem Feldrand und habe Kraniche beobachtet .Dabei habe ich mich so ruhig verhalten, dass die Vögel beinahe bis an das Auto kamen. Ich hatte sie soweit, dass ich richtig schöne Fotos hätte machen können. Mitmal kam ein Bulli in der sonst sehr abgelegenen Gegend vorgefahren, die Türen gingen auf aus dem Auto brüllte laute Musik . Zwei Leute liefen vor mir auf das Feld und wollten Fotos mit ihrem Handy machen. Das Ergebins davon, der ganze Schwarm flog auf und mein langes Warten war dahin. Es war nicht nur Zornröte die mir ins Gesicht aufstieg.

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  6. Schade. Manche Leute sind einfach zu bl…. oder das Foto ist wichtiger, als alles andere. Das zeigt sich ja leider auch im öffentlichen Leben 😦

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  7. Es ist nicht nur allein die Tatsache, dass sie sich über Vorschriften hinweg setzen. Die Biologinnen hatten das Tor offen gelassen, um sich um den Heuler zu kümmern. Diese Gunst haben sofort einige Leuten genutz, um so nah wie möglich an die Tiere zu kommen. Auf das Fehlverhalten von den Naturschützeren hingewiesen, wurden diese noch von den Idioten beleidigt und beschimpft. Bei solch einem Verhalte kann ich nur den Kopf schütteln und sagen, diese Leute haben mit Naturbeobachtung nichts zutun.
    Liebe Grüsse
    Werner

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  8. Wunderbare Fotos: danke!

    Es ist entsetzlich, dass es immer wieder diese Idioten gibt, die sich ueber die Vorschriften, den Tieren nicht zu nahe bekommen, hinwegsetzen.

    Hierzulande, z.B. im Yosemite-Nationalpark, loest sich das Problem manchmal ganz von selbst, wenn Touristen den Bisons zu nahe kommen. Wie man so sagt, sie tun es zwei Mal – zum ersten und zum letzten Mal. 😉😉 Und dann war da auch noch die Touristin, die unbedingt ihre Fuesse in einen der heissen Pools tauchen „musste“, trotz der Warnschilder, und die sich dabei gehoerige Verbrennungen holte. Geschieht all‘ diesen Idioten nur recht.

    Liebe Gruesse,

    Pit

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  9. Leider ist es nicht so, es steigen immer wieder Leute über den Zaun. Sie scheinen sich keine Gedanken darum zu machen, dass sie mit so einem blöden Foto das Leben der jungen Seehunde aufs spiel setzen. Die Seehundmütter ergreifen die Flucht wenn du ihnen zu nah kommst und lassen die Heuler zurück.
    Das sind dann solche Fälle um die sich die Seehundrettung kümmern muß ,wenn sie das Junge frühgenung entdecken.
    LG Werner

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  10. Was für schöne Fotos! Eine tolle Reihe. Ich liebe es, wie entspannt die Seehunde aussehen, wenn sie so dösend am Strand liegen 🙂 Ich las schon, daß du ein paar Biologinnen begleiten konntest. Das war sicher ein tolles Erlebnis. Das es immer wieder Leute gibt, die keine Grenzen kennen, ist sehr ärgerlich. Ich hoffe, daß der Zaun diese Idioten von solchen Aktionen in Zukunft abhält. LG Almuth

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  11. Ihr wart am Strad von Norfolk, ich liebe dieses Naturgebiet. Ich bin durch einer meiner Follower auf diese Region aufmerksam geworden . Dort gibt es Seeschwalben die nur noch selten zu beobachten sind.
    Es war nicht nur das Beobachten der Seehunde. Ich habe zwei Tage dirkt neben dem Wagen der Biologinnen mit unserem Mobil gestanden ( normalerweise in den Niederlanden verboten) und konnte so sehr viel über ihre Arbeit erfahren. Das Highlight war für mich, sie in die Ruhezone der Seehunde begleiten zu dürfen und den blau markierten Heuler zu suchen.

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  12. Vielen Dank . Ich habe sehr viele Fotos dort gemacht, weil ich zwei Tage vor Ort war. Mich hat besonders der Austausch mit den Biologinnen der Seehundstation über ihre Arbeit interessiert. ich habe hier eine kleine Auswahl der Fotos gezeigt, mich freut es das für dich die richtigen dabei waren.
    LG Werner

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  13. Seehunde beobachten zu können ist immer wieder ein wunderbares Erlebnis!
    Hatte bisher zweimal das Vergnügen sie aus der Nähe sehen zu können. Einmal auf dem Weg nach Schottland an der Küste von Norfolk und das zweite Mal letztes Jahr in Nordfrankreich an der Opalküste.

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  14. Ich habe es grad schon in einem anderen Kommentar geschrieben, diese jungen Frauen machen richtig harte Arbeit. Müssen sich dann auch noch anmeckern lassen, wenn sie Leute an die Wand zurück weisen ,die die Gunst des Moment genutzt haben, um durch das offene Tor das den Frauen zutritt zu diesem Gebiet gibt, einzudringen um schnell noch näher ein Foto zu machen. Ich habe fast den ganzen Tag bei den Biologinnen verbracht und mich über ihre Arbeit aufklären lassen. Ich durft sie bei einem ihrer Touren in das Schutzgebiet begleiten. Auf eine Kamera habe ich bei diesem Gang verzichtet , das Laufen in dem Schlick ist mir eh so schon recht schwer gefallen. Es war ein tolles Erlebnis.
    Liebe Grüße Werner

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  15. Das was die jungen Biologinnen dort geleistet haben, war richtig harte Arbeit. Alle zwei Stunden mußte sie raus um den Heuler zu suchen. ( Der am Ende doch mit auf die Seehundstation mußte.) Dann immer wieder durch den tiefen Schlick laufen um in zu ereichen. Mit dem Heuler in einer speziellen Tasche zurück auf trockenen festen Boden, mit der Flasche versorgen wiegen und das Protokoll führen . Danach das Ganze wieder zurück. Ich durfte die Frauen bei einem Gang begleiten und kann dir nur sagen, das Laufen geht echt in die Beine,dasonders dann wenn du noch den Heuler in der Tasche hast.

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  16. So ein schönes Erlebnis, trotz Wand. Es ist schade, dass so viel Schutz notwendig ist, dass es so viele Idioten gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass es immer noch Leute gibt, die über den Zaun klettern oder es zumindest versuchen. Die Arbeit der Schutzstation (und der aller anderen entlang der Küste) ist bewundernswert.

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  17. Sobald die Tiere niedlich aussehen, meinen Menschen, sie müssen ihnen auf die Pelle rücken, Hauptsache Fotos…. 😦 Gut, dass dort Maßnahmen ergriffen wurden, die wohl akzeptabel für Fotofreunde sein sollten. Da wird ein enormer Aufwand betrieben, für die Heuler, das ist toll - Respekt!

    Liebe Grüße,

    Syntaxia

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  18. Mittlerweile gibt es solche Stationen an der ganzen Nordseeküste. Ich habe einige Zeit bei den Biologen dort am Dollart verbracht . Es ist kein einfacher Job, den die Leute dort verbringen. Oft müssen sie durch Schlick laufen, um an die verweisten Heuler zu kommen. Wer schon einmal eine Wattwanderung gemacht hat, weiß das es nicht immer leicht ist. Sie müssen mit dem Seehundbaby im Arm zum Auto und dann wieder zurück und das alle zwei Stunden.

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  19. Es ist wirklich toll, dass das alles so genau überwacht wird und auch junge Robben, die ihre Mütter verloren haben, markiert und bei Bedarf in die Auffangstation gebracht werden. Solche Aufnahmezentren gibt es auch in Zeeland (etwas näher an Antwerpen) und an unserer eigenen Küste.

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