Tour zu den Flamingos Teil 3

               Was machen die Flamingos im Winter?

Mittlerweile kommt es in der Flamingoansiedlung zu regelmäßigen Bruterfolgen. Schon im März, kurz nach ihrer Ankunft im Venn beginnt die Balz. Zur Brut bauen die Vögel einen Kegel aus Schlamm, der etwas 40 cm hoch ist. Das Flamingoweibchen legt darin jeweils nur ein Ei. Abwechseln brütet das Paar  dieses in etwa vier Wochen aus, bis es zum Schlupf kommt. Die Küken die in Zwillbrock geschlüpft sind, bekamen gleich vom Anfang an eine Beringung. So sind die echten Münsterländer, von den anderen Vögeln gut zu unterscheiden. Warum haben sich die Flamingos ausgerechnet das Zwillbrocker Venn zu ihrer Heimat gemacht ? Es gibt doch genügend ander Gewässer, die ihrer Lebensart entsprechen und dort liegen wo es viel wärmer ist. Es sind die Lachmöwen die dafür gesorgt haben. Das Venn beheimatet mit ca. 20 000 Möwen, einer der größten Binnenansiedlungen Europas dieser Art. Durch den Kot, den die Vögel hinterlassen, wird das Wasser mit Nährstoffen angereichert. Das flache Wasser erwärmt sich sehr schnell, so wird das Wachstum von Kleinstlebewesen, wie Schnecken, Muscheln und Krebse schnell voran getrieben. Diese Tierchen sind Nahrungsgrundlage für die Flamingos. Sie werden mit ihrem Schnabel von Grund des Sees ausgefiltert. Die Flamingos bleiben bis Ende Juli im Venn. Jetzt sind die Jungvögel soweit, dass sie die Reise in ihr Winterquatier antreten können. Nun mag man glauben, das es die Exoten in den warmen Süden Europas oder Afrika zieht. Falsch, die Vögel zieht es weiter in den Norden und zwar an die niederländische Nordseeküste. Sie kommen mit der Kälte gut zurecht, sie können auch mit einigen Minusgraden gut leben. Es ist die fehlende Nahrung, die bei geschlossenen Eisdecken im Venn nicht zu finden ist. Deshalb zieht es sie über die Rastgebiete Ijssel und Veluwemeer,  zum Rhein-Maas-Delta an das Volkerakmeer. Hier finden sie auch im Winter ausreichend Nahrung, bis sie  dann im März wieder in ihre westfälische Heimat, dem Zwillbrocker Venn kommen. In meinem nächsten Beitrag, gibt es  nur noch Flamingos pur,  Fotos die ich in den Tagen im Venn machen konnte.

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Tour zu den Flamingos Teil 2

Der Werdegang der Flamingos.

Schon 1970 wurden die ersten Flamingos im Zwillbrocker Venn beobachtet. Es dauerte  dann noch bis 1982, jetzt siedelten sich die  ersten sechse Flamingos im Venn an. Sie begannen auch mit dem Bau von Nestern, ohne jedoch Bruterfolg zu haben . Erst ein Jahr später, kamen im Frühjahr zwölf Flamingos und jetzt waren  auch die ersten Bruterfloge zu verzeichnen. Die Jungvögel wurden zu dieser Zeit aber noch in ein Zoo gebracht, weil man nicht daran glaubte, dass die Vögel in dieser Region eine Überlebenschance haben. Von Jahr zu Jahr tauchten immer mehr Flamingos im Zwillbrocker Venn auf. Man hatte aus anfänglichen Misserfolgen gelernt und die Insel für die Vögel sicherer gemacht. Heute werden die Vögel von Elektrozäunen und durch Regulierung des Wasserstandes vor ihren Feinden dem Fuchs und Mader geschützt. Es leben jetzt  fast 50 Flamiongos in der dritten Generation im Venn. Sie  setzten sich aus drei verschiedenen Arten zusammen ,dem Rosaflamingo, Kubaflamingo und dem Chilenenflamingo. Über das Warum und Wieso, ausgerechnet das Zwillbrocker Venn zur Heimat der Flamingos wurde, berichtet ich in einem weiteren Post.

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Tour zu den Flamingos Teil 1

               Eine Wanderung durchs Zwillbrocker -Venn.

Die erste Kurztour des Jahres  ist abgeschlossen, wir sind wieder zuhause. In meinem ersten Beitrag, möchte ich euch zu einer Wanderung durch das Zwillbrocker Venn einladen. An der deutsch, niederländischen Grenze, bei der Stadt Vreden liegt das aus Flachgewässern, Heide, Moor, Wald und Feuchtwiesen bestehende Naturschutzgebiet. Schon 1938 wurde ein Teil dieses Areals unter Schutz gestellt. Ein wahrer Publikumsmagnet, sind die dort lebenden Flamingos. Es ist die nördliches Ansiedlung von freilebenden Flamingos weltweit.  (Dazu aber später mehr.) Um das gesamte Venn führt ein sehr schöner Wanderweg.  Auf dem Rundweg laden immer wieder  Bänke ober Schutzhütten zum Verweilen ein. An drei Aussichtstürmen hat man die Gelegenheit, Tiere und Natur aus der Höhe zu beobachten. Jetzt im Frühjahr zeigt sich das Venn von seiner schönsten Seite. Es ist sinnvoll, das Venn an den ruhigen Wochentagen zu besuchen. An den Wochenenden ist es häufig sehr voll, was auch die Flamingos merken. Sie ziehen sich  dann mehr in ihren Rückzugsgebieten zurück und sind häufig nur aus der Ferne zu beobachten.

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