Wie schon in meinem ersten Beitrag geschrieben, stand die Beobachtung von Seeadlern ganz oben auf unserer Wunschliste dieser Tour. Nur zwischen Wunsch und Tatsächlichem, klafft meistens eine große Lücke auseinander. Ich wußte zumindest, dass es im Geltinger Birk Ansiedlungen dieses großen Greifer gab . Vor unserer Anreise, wurde in Beobach-tungslisten von jüngste Sichtunge dieser Vögel geschrieben. Wir hatten Glück, schon auf den ersten Metern unserer Wanderung durch das Birk, konnten wir in einiger Entfernung unsere Wunschbeobachtung hören und auch sehen. Zugern hätte ich den Seeadler einmal am Boden fotografiert. Wie schon so oft zuvor, mußte ich solche Bilder als Wunschdenken abharken. Dafür hatte ich das Glück , sie bei gutem Licht ohne große Hindernisse am blauen Himmel zu fotografieren . Häufig drehen sie auch ab und entfernen sich, hier taten sie mir den Gefallen und kamen auf mich zugeflogen.
Die kleine Flußseeschwalbe läßt sich nicht von dem großen Greifer beeindrucken und vertreibt ihn aus ihrem Revier.
Er hat mich genau im Sichtfeld seiner scharfen Augen .
Das Rebhuhn, ein Opfer der Landwirtschaftsindustrie
Die Bestandsaufnahmen der heimischen Singvögel liegt nun auf dem Tisch, sie ist alles andere als gut ausgefallen. Mehr als 90.000 Zähler haben festgestellt , dass in unseren Gärten etwas fehlt. Das sind Beobachtungen, die uns direkt ins Auge fallen, wenn plötzlich Amseln und Grünfinken fehlen. So wie uns auch das Fehlen von Großvögel, sofort auffallen würde. Wenn im Herbst keine Kraniche mehr trompetend über unsere Orte fliegen würden , der Storch nicht mehr von seinem Horst klappert. Als die Verluste bei den Großvögeln immer deutlicher zu erkennen waren , wurden spezielle Schutz und Hilfsprogramme aufgestellt , um ihren Fortbestand zu sichern. So konnte zwischen 1998 und 2017 die Bestände der Seeadler und des Kranich um 400% gesteigert werden, die vom Schwarzstorch gar um 1700% ( Zahlen aus der Fachzeischrift „Natur“ erhoben vom BUND). Was ist aber mit den Vögel, die weit draußen vor unseren Stadttoren auf den Feldern und Wiesen leben. Die Zahlen der Feld und Wiesenvögel sind drastisch gesunken . Zwischen 1998 und 2017 bei der Feldlerche um 47% , weiter sinkend (Auf Grund des schlechten Bestand wurde sie 2019 zum zweiten mal zum Vogel des Jahres ernannt.) , beim Kiebitz um 75% und das Rebhuhn um erschreckende 94 % zurückgegangen. Ein Hauptgrund für diesen dramatischen Verfall der Feldvögel, trägt die Landwirtschaft, heißt es im Agrarrreport von 2017 des Bundersamtes für Naturschutz, ( nachzulesen https://www.bfn.de Agrarreport 2017 ). Deutlich ist die Interessenslage der Politik zu Gunsten der Chemie und Landwirtschaftsindustrie zu erkennen . Politiker stellt sich schützend vor Firmen wie Bayer und Monsanto, auch unsere Bundeslandwirtschaftsministerin Frau Klöckner. Sie stimme einer Nutzung des Ackergift Glyphosat für weitere fünf Jahre zu, obwohl die Folgen des Gifts bekannt sind . Den Feldvögel werden durch das Abtöten von Insekten, die Lebensgrundlage genommen. Feldlerche und Rebhuhn haben nun mal keine Lobbyisten.
„Wir haben es satt“ 19.1.2019 Demo in Berlin . Das Eu Palament wird aufgefordert, ihre Agrarpolitik zu ändern. Die Forderung nach Artenschutz und umwelt- freundlicher Landwirtschaft, dreht der Agaraindustrie den Geldhahn zu.
Erschreckende Verluste von 94% beim Rebhuhn
Der Kiebitz zählt zu den großen Verlierern in unserer Natur.
Große Zuwächse gab es beim Schwarzstorch durch gezielte schutzmaßnahmen.
Der Seeadler konnte in seinem Bestand stark verbessert werden.
Kraniche haben einen enormen Zuwachs zu verzeichnen
Ich könnte noch einige Beiträge über die Müritz posten, würde dann aber noch bis in den Frühling mit meinen Herbsttour – Beiträgen unterwegs sein. So ist es nun an der Zeit, uns von Christel, Heinz und der Müritz zu verabschieden. Ich werde sicherlich zu einem späteren Zeitpunkt, noch einmal detaillierter über einige Beobachtungen berichten. Unsere Fahrt geht jetzt weiter, zu einer hohen Düne. Darüber aber mehr im nächsten Beitrag .
Es war schon recht spät, wir wollte eigentlich schon gehen
Plötzlich stand ein Fuchs unterhalb unserer Beobachtungsplattform