Vögel im Sturm
Am letzten Tag in Westkapelle, zog es uns noch einmal zurück an den See-deich, obwohl die Wetterbedingungen alles andere als gut waren. Trotz E-Bike mußte wir ganz schön in die Pedalen trenten, um gegen diesen kräftigen Wind anzukommen. Oben auf dem Kamm des Deich angekommen,hätte es uns fast umgeworfen. Trotz diese windigen Verhältnisse, zog es doch recht viele Menschen an den Strand. Man wollte sich wohl das Schauspiel ansehen, was Wind und hohe Wellen für ein prächtiges Bild abgeben. Mit dem Fernglas suchte ich nach den kleineren Vögeln, die noch am Tag zuvor in großer Anzahl zu sehen waren. Sie versteckten sich tief geduckt zu kleineren Gruppen im Schutz der Steine. Dann wurde ich auf eine ganz andere Vogelgruppe aufmerksam, die im rasanten Flug den Küstenstreifen auf und ab flogen. Mit mal vielen sie wie ein Stein vom Himmel und versanken in der schäumenden Gischt des Meeres .

Oft tauchten sie mit einem kleinen Fisch im Schnabel wieder auf. Ich mußte näher ran, um genau zu erkennen wer dort jagte. Ich wagt mich trotz meiner körperlichen Probleme runter auf die unterste Ebene des Deich .

Es war die als Brutvogel in Deutschland auf der Roten Liste stehende Brandseeschwalbe ( als Brutvogel ausgestorben). Ich ganz Nord und Mitteleuropa gibt es wohl nur noch drei Brutgebiete . Texel (Utopia), Campaduin im Norden von Holland und an der britischen Westküste bei Norfolk.

Die hier von mir beobachteten Vögel mußte wohl nach der Beringung, aus eines dieser Brutgebiete stammen. Das Foto zeigt die für diese Art von Meeresschwalben typische gelbe Schnabelspitze

Des war ein Trupp von fünfzehn Vögel, die hier am Seedeich von Westkapelle auf der Jadt nach Beute waren. Es war eine gemische Gruppe aus Jung und Altvögeln.

Die jungen Seeschwalben hatten das Tauchen nach Fischen schon sehr gut von ihrern Eltern gelernt . Ich rasanten Flug ging es auf und ab des Deichstreifens.

Oft ging es nur wenige Centimeter von der Wasseroberfläche in rasender Geschwindigkeit an mir vorbei. Es war sehr schwierig, sich mit der schweren Kamera,dem großen Objektiv auf dem glatten schrägen Deich zu halten und dabei auch noch den Vögeln zu folgen.

Nur selten blieben sie mal für einen Moment sitzen um eine kurze Pause einzulegen.

Schnell ging es wieder los, um in dem aufgewühltem Meereswasser nach Beute zu tauchen. Der Grund für die Jagt an dieser Stelle, lag wohl darin das die Fische auch bei solch einer schweren See, Schutz in der Nähe des Seedeicht suchten.

Mit diesen Fotos verlassen wir nur Westkapell und fahren weiter entlang der niederländischen Nordseeküste. An den Seedeich werden wir wohl im Herbst zurückkehren, um Vögel im Sturm zu fotografieren und um Freunde zu treffen.