Entlang der niederländischen Nordseeküste

Hard Track

Wir verlassen“ de Kiekaast“ und steuern ein neues Reiseziel an. Termunten ist für uns völliges Neuland, ein Ort von dem wir nur wußten es erwartet uns Natur pur. Polderlandschaft, Emsauen, interessante Schutzgebiete und die Nordsee, sollten für die nächsten Tage unser Zuhause sein. Eine abendteuerliche Etappe stand aber noch vor uns. Wir hatten unser Navi so eingestellt, dass es immer am Dollart lang ging. Zur besseren Übersicht gibt des zu diesem Post eine Satelit-tenkarte. Hierauf ist sehr gut zu erkennen, dass wir durch eine entlegene Gegend fahren würden. Auf der blauen Spur stand 55Minuten für 16 Km, worüber wir uns recht gewundert haben . Leute es wurden zwei nervenaufreibende Stunden, wie ich sie in 30 jähriger Wohnmobilerfahrung noch nie erlebt habe. Unser Einstieg begann mit einer für unser Wohnmobil viel zu schmalen Strasse, obwohl uns Else WoMo taugliche Wege anzeigen sollte. Naja es war wohl eine Ausnahme und an der nächsten Kreuzung wird alles besser. Es war ein Trugschluss,wie es sich bald heraus stellen sollte. Die Strecke die Else uns ausgesucht hatte, war viel zu schmal für unser Fahrzeug. Bei einer Überprüfung der ausgewählten Tour stellte sich heraus, dass es keine andere Möglichkeit gab . Also mit voller Aufmerksamkeit, in ein Höllenritt nach Termunten. Wenn man rechts und linke die tiefen Spurrillen von Traktoren nicht hätte und wenn es etwas breiter gewesen wäre war es eine schöne zu befahrene Strecke. Ein Zurück gab es auch nicht mehr, ich hätte mit unser WoMo auf dieser schmalen Strasse nicht wenden können und Einfahrten gab es auch keine. Frag jetzt bitte nicht nach Fotos, ich war zu diesem Zeitpunkt schon völlig genervt und hatte nur ein Gedanke, hoffentlich kommt nichts von vorne. Zum Glück gab es etwa alle 1,5 km eine Ausweichmöglichkeit, in die man fahren konnte wenn es doch so kam. Bei der ersten Begegnung mit einem kleineren Pkw hatte wir Glück, die junge Fahrerin setzte einige Meter zurück in solch eine Box. Ich konnte ohne Probleme mit einem freundlichen Gruß an ihr vorbei fahren. Mein flehen wurde aber nicht erhört und ich sah schon das Unheil auf mich zurollen. Es war ein Traktor vom Typ Monsterfahrzeug. Was machst du nun, eine Box war nicht in Sicht? Mir stand der Schweiß auf der Stirn, als wir wie zwei Gladiatoren voreinander standen. Der Traktorfahrer grinst nur von seinem hohen Sitz zu mir runter, mir war das Grinsen inzwischen vergangen. Ich glaube ich hatte eine Gesichtslähmung die Panik ausdrückte. Völlig cool lenkte hingegen der Traktorfahrer seine riesigen Stolleräden ein, gab Gas und fuhr über das Feld und weg war er. Uff diese Hürde hatten wir geschafft, leider sollte es nicht die Letzte bleiben. Wenn PKW`s von vorne kamen, hatte ich das jetzt im Griff , ich blieb lange vorher in einer Box stehen und ließ sie an mir vorbei fahren. Leute dann kam das, was ich so nicht haben wollte, ein riesiger Mäher kam uns entgegen . Der Fahrer signalisierte mir, dass ich wohl der Jenige wäre der zurück fahren mußte. Meine Frau stieg vorsichtig aus, um nicht im Schlamm zuversinken. Ich setzte zurück und sie achtete darauf, dass wir blos nicht in den Matsch geriet. Wer selbst Wohnmobil fährt, weiß wie schnell sich diese Auto fest fahren und Räder nur noch durchrutschen. Wir mußten etwa 500 Meter rückwärtsfahren bis zur nächsten Box. So nur noch Spiegel einge-klappt und der Rest war Sache des Drescherfahrer. Es war verdammt eng, meine Frau manchte die Augen zu als dieses Monster mm weise an uns vorbei tuckerte. Ihr lieben ihr könnte es nicht glauben was für eine Freude bei uns auf kam, als wir das Ortsschild „Termuiten“ sahen. Der sehr schöne Stellplatz, der zu einem Campingplatz gehörte, war durch die gute Ausschilderung schnell gefunden. Direkt am Deich, hinter dem das Wattmeer mit seinen vielen Vögel war, lag unser Zuhause für die nächsten Tage. Traditionsgemäß wenn wir in Holland ankommen, gab es in der Campingplatzkantine in der wir uns auch anmelden mußten, „Fritten Frikandel spezial “ mit einem kalten Bier . Ich glaube an diesem Abend waren es auch ein Glas mehr, wir saßen in einer geselligen Gruppe von Campern.

Der Stellplatz direkt am Campingplatz, dessen Sanitäreinrichtungen wir auch nutzen konnten.

Hier der Stellplatz für WoMo auf dem Campingplatz

Der Blick vom Deich über das Watt

Der kleine Sportboothafen von Termunten, Fischerboote gibt es hier schon lange nicht mehr.

Ein weiterer Stellplatz im Hafen, auf dem man viel Ausgleichmaterlial brauch um grade zu stehen.

Die Campingplatzkantine hier ist auch die Anmeldung . Es gibt leckerer Gerichte zum günstigen Preis und ein leckeres Bier vom Fass.

Wann immer wir in Holland ankommen gibt es erst mal „Fritten Frikandel spezial“

24 Kommentare zu „Entlang der niederländischen Nordseeküste“

  1. Het was een reis die we waarschijnlijk nooit zullen vergeten en waar we nog wel een paar keer over zullen praten. Dat hoeven we niet per se nog een keer te hebben

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  2. Dieser Platz und die Region verdient sich in jedem Tourenbuch ein Platz. Man muß ja nicht unbedingt den Weg entlang des Dollart nehmen. Es gibt einige Dinge zu sehen die man hier nicht erwartet hätte. Die Frittenbuden ähnlichen Lokale verdienen ein Besuch, weil es dort so gut schmeckt . Vor allem ist es die Ruhe die wir am Deich , in den Poldern und in den abgelegenen Schutzgebiete genießen konnten. Was ich dringend empfehle ist ein Fabrrad , das darf auf dieser Tour nicht fehlen . Dann wird eine Tour nach Termunten zum echten Vergnügen.

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  3. Wolfgang auch die Tour ist gut gelaufen . Hätte ich es vorher gewußt wie der Strassenverlauf ist, hätte ich auf die Dollartaussicht verzichtet , von der sich eh nichts gesehen habe. Du bekommst echt die Kriese, wenn solch ein riesen Mäher vor dir steht. Rechts und links Matsche und die einzige Möglichkeit auf einer schmalen Strasse zurück geht .
    Ich wünsche dir ein schönen Sonntag.

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  4. Hallo Werner, das war ja richtig spannend. Da fiel mir sofort wieder ein, wie ich einmal in Mittelitalien in eine vermeintlich viel zu enge Gasse gekommen bin. Ist aber alles gut gegangen. Liebe Grüße und schönes Wochenende. Wolfgang

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  5. Was für eine Strecke!!! Deine Beschreibung löst bei mir hier natürlich ein Schmunzeln aus, aber ich kann mir vorstellen, wie du geschwitzt hast. Oh Gott, und dann noch diese riesigen Landfahrzeuge, puh! Ich wäre durchgedreht. Na, dann seid ihr ja zum Schluß schön belohnt worden und was zu erzählen hattet ihr auch 🙂

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  6. Das freut mich sehr Liebe Hanne, dass dir meine Beiträge so sehr gefallen das sie dich mit uns fiebern lassen.
    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Werner.

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  7. Wieder so toll und mitnehmend ge- bzw beschrieben, lieber Werner und hab beim lesen fast bissl mitgefiebert.
    Liebe Grüße von Hanne

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  8. Greta in dieses Vogelkäfig waren noch sehr viele Vögel gut das der Vogelknipser in diesem Käfig war, um sie zu fotografieren und in den nächsten Beiträgen zeigen wird.

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  9. Das war doch eine sehr spezielle Tour! Beim lesen fieberte ich mit, ich kenne diese kleine Holländische Straßen. Mit einem normalen PKW klappt es aber mit einem WoMo??😬 Schön dass Ihr es geschaft hat und doch noch ein paar schöne Bilder von Termuiten nehmen konnte. Das Wort ‚muit‘ bedeutet auf Flämisch ‚Vogelkäfig‘ also Ihr wahrt im Vogelkäfig😀

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  10. Birgit auf der Strecke war mir echt nicht nach fotografieren . Ich war nur froh das wir heil dadurch gekommen sind. Mich hat es gewundert, dass Tarmunten bei Camper so bekannt und beliebt war. Bevor ich unsere Tour geplant habe, hatte ich von Tarmunten nie etwas gehört.Ein Tipp aus meinen Notizbuch hat mich auf die Spur gebracht.

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  11. Ich kann mir eure Fahrt auf der engen Strasse lebhaft vorstellen! In solchen Situationen waren wir auch schon. Irgendwie gelingt es mir immer, die unmöglichsten Wege zu finden, egal in welchem Land. Wir haben jetzt übrigens eine Kamera in der Windschutzscheibe. Für solche Gelegenheiten ist die gut geeignet. Man kann die Filme hinterher auf den Computer laden und „zuschneiden“. Der Campingplatz liegt ja toll.

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