Die Bohrinsel

Dort gehts in Richtung Bohrinsel
Bevor wir Ditzum verlassen und auf die niederländische Seite des Dollart wechsel, geht es wie angekündigt noch einmal ins Watt. Wobei der Zutritt nicht ganz so einfach ist , es gibt kaum eine Möglichkeit den dichten Schilfgürtel zu durchdringen. Es gibt aber eine sehr gute Stelle bei Dykerhusen . Hier hat die Firma Winterhall eine kleine Halbinsel im Dollart angeschüttet, auf der sie einen Bohrturm errichtet haben. Ab 1964 wurden dort Probebohrungen nach Erdgas durchgeführt. Nach Abzug der Firma und nach der Demontage der technischen Einrichtungen, verblieb die Insel, so wie sie auch heute noch zusehen ist.


Einige Bänke und Fehnrohre die einen Überblick über den gesamten Dollart erlauben, zieht heute viele Touristen an.
Über die alte Versorgungstrasse ist es möglich, die Insel mit dem Auto zu befahren . Diese Tatsache zieht nicht nur Touristen an, hier lassen sich Brautpaare am Tag ihrer Hochzeit ablichten . Es sind aber auch Schulklassen die hier einen guten Blick auf das Dollartwatt haben, was ein geschütztes Naturschützgebiet ist. Einmal im Jahr ist die Bohrinsel aber auch Zulauf für viele hundert Menschen aus der Umgebung. Es findet das traditionelle Schlickbobrennen statt. Die Jugend der Region trifft sich hier einmal im Jahr, um mit diesen alten Holzschlitten um die Wette zu rennen. Diese Schitten wurden früher von den Fischer genutz, um bei Flachwasser zu ihrern Reusen zu kommen. Aber auch die Reebauer nutzen diese Schlitten um ins Watt zu kommen, wo das Schilf geerntet wird. Das Reed ist in dieser Region ein beliebtes Material, um damit Dächer zu decken.


Von hier sehen wir auf der anderen Seite, Emden und ein Blick über das Schilf.
Die „Bohrinsel“ wie diese Stelle nur noch genannte wird , ist aber auch ein beliebter Treffpunkt für Naturbeobachter. Bei fast jedem meiner Besuche habe ich dort, wie die Holländer es sagen ,Vogelskijker angetroffen. Hier trifft man sich um ein Klönschnack zu halten und um natürlich Vögel zu beobachten. Wir haben auch hier den letzten Tag damit verbracht Vögel zu fotografieren.

Der Rotschenkel sucht gern in Deichverbauungen, nach Kleintierchen die sich bei Ebbe hier verstecken.

Im Herbst und Winter muß man schon etwas genauer hinsehen, damit man die Vögel in ihrem Lichtkleid erkennt.

Aber auch der „Große Brachvogel“ der den Winter im Norden verbringt, such solche Stellen gerne auf. Im Sommer hat er seine Brutplätze eher in den Feuchtwiesen des Westens.


Aber auch dort, wo das Wasser bei Ebbe abgelaufen ist, sucht der Rotschenkel gern nach einer Mahlzeit.

Der Alpenstrandläufer ist hier im Winter in großen Gruppen zu beobachten. Nun werden sich einige von euch fragen, was hat denn dieser Vogel mit den Alpen zutun ,wo es dort wohl kaum Wattvögel gibt? Diesen Namen haben ein schweizer Forschungsteam den Vogel gegeben, als sie auf Spitzbergen auf einer Exkursion waren . Es sind wohl die Alpen damit gemeint, die es in der Region auch gibt . Hier sind die Vögel an der Stränden der Seen auf Futtersuche gewesen.

Der Austernfischer ist wohl der Vogel, der dort am Dollart, zu allen Jahreszeiten zu beobachten ist. Hier hat er auch im Deichhinterland seine Brutstellen.

Der Streitsüchtige unter den Wattvögeln. Der Säbelschnäbler mag es nicht, wenn man ihm zu nah auf die Federn rückt . Sofort gibt er Ärger, dabei verfolgt er seine Wiedersache meist über größere Stecken.

Wir nehmen nun mit den Weißwangengänse die am späten Nachmittag den Dollart verlassen, um in den nahen Wiesen zu übernachten Abschied von dieser Stelle des Dollart. Wir reisen weiter auf einer abenteuerlichen Tour, über die ich das nächste mal berichten werde.