Gartensafari 10

Sandariun

In meinem heutigen Beitrag geht es wie schon angekündigt, um ein Sandurium ( Sandbeet ). Viele von euch haben sicherlich in ihrem Garten oder auf dem Balkon ein Insektenhotel aufgehängt, was eine ganz tolle Sache ist . (Wenn es mit dem richtigen Materialien gefüllt worden ist.) Leider finden von unseren ca 500 Wildbienenarten die wir zZt. noch haben, nur ca 40 Arten eine Brutgelegenheit in solch einem Insektenhotel. Die meisten Wildbienen sind Erd bzw Bodenbrüter. Genau dieser Bienenarten fehlt es an artgerechten Nistgelegenheiten. Sie benötigen sehr spezielle Bodenbeschaffenheiten und in ihrem Umfeld genau die richtige Bepflanzung, die ihnen ausreichend Pollen und Nektar bieten. Leider fehlt es an solchen Landschaftsflächen, was ein Rückgang dieser Bienenarten bedeutet. Genau hier lag der Ansatz meiner Überlegungen. Ich wollte diesen Bienenarten eine Nistgelegenheit schaffen, mit den Pflanzen die sie zum Leben gebrauchen. Hierzu braucht ich erst einmal fachliche Hilfe, denn mir fehle es an dem nötigen Wissen, für solch eine Anlage. Ich machte mich erst einmal in Büchern schlau und erkundigte mich bei den Freunden der Insektengruppe des NABU. Für die Bepflanzung fand ich bei den beiden Bloggerinnen „Puzzelblume“ und „pflanzwas, natur auf dem balkon“fachliche Hilfe. Beide Bloggerinnen haben jahrelange Erfahrung, speziell auf dem Gebiet naturnahe Bepflanzung. Ich nervte sie immer wieder mit Fragen, zu Bepflanzungsvorschlägen für mein Sandbeet . Bis am Ende mein Notizbuch voll war, mit Notizen für Kräutern und Wildstauden, die ich beschaffen mußte. An beiden Frauen an dieser Stelle mein herzlicher Dank. Das Beschaffen der Pflanzen war nicht ganz einfach , die meisten Gartenzenter beschäftigen sich nur mit normalen Kückenkräutern und nicht mit solch speziellen Pflanzen, wie ich sie brauchte. Ich fand dann über das Internet ein Ehepaar, die sich allein aus Leidenschaft und nicht aus gewerblichen Gründen mit solchen Pflanzen beschäftigen. Ich besuchte sie und war erstaunt, was diese Leute in ihrem Garten angelegt haben . Es waren so viele Pflanzen von denen ich zuvor noch nie etwas gehört haben. Ich durfte mich hier nach dem ich erzählt habe, was ich gebaut habe frei bedienen. Auch an Paul und Katrin an dieser Stelle mein herzlicher Dank, ich besuche euch garantiert wieder.

Jetzt mußte ich nur noch einen passenden Platz in meinem Garten finden . Es sollte wenn möglich, sehr viel Sonnenlicht einfallen, zum Anderen sollte er vor Regen einigenmaßen geschützt sein . Wir entschieden uns für eine Hochbeet, dass wir vor Jahern ohne Wissen und Verstand angelegt hatten . Es war für Dokezwecke sehr nett, hatte aber keinen biologischen Nutzen. Bis auf den Brunnen, haben wir das ganze Beet abgeräunt und von allen Pflanzen befreit. Jetzt konnten wir mit den eigentlichen Arbeiten beginnen. Zuerst habe wir gut 60cm Boden abgetragen und von Wurzeln befreit. Auf der unternen Sohle haben wir erst eine Schicht von ca 25 cm Kies aufgetragen , die später als Drainage dient. Sandbienen mögen es nicht gern feucht in ihrem Nistbereich. Dann haben wir die gesamte Grube mit einem Gemisch aus modrigen Holz ( was ich vorher mit einer großen Schredder meiner Heimatstadt zu groben Holzmehl verarbeitet habe), Löss und ungewaschenem Mauersand verfüllt. Das waren in Summe ca 1,5 Füllmaterial.

In der oberen Erdschicht, haben wir gleich einen Tonblumentopf mit dem Entwässerungsloch nach oben und mit etwas Stroh gefüllt eingestzt. Dieses soll später als Hummelunterkunft dienen . Als Regenschutz haben wir zwei Tonschärben darüber gelegt.( siehe Foto) Nun wurde die gesamte Erdschicht durch klopfen mit Pustbrettern verdichtet. Es fehlte nur noch etwas Deko und nützliche Bepflanzung. Hier habe ich alte Wurzeln, Totholz und kleinere Findlinge verbaut. Die Pflanzen auf der Sandfläche, bestehen zum großen Teil aus Hauswurz, Fette Henne und ähnlichen Sandpflanzen. Die Pflanzsteine und das weitere Umfeld haben wir nach den anfänglichen erwähnten Vorschlägen bepflanzt.

Der Brunnen dient als Bienentränke, dass langsam fließende Wasser benetzt die umliegenden Steine . Das reicht um den Durst der Bienen zu löschen

Totholz mit Löchern die von Insekten gebohrt wurden, könnten als Bruthöhle dienen.

Hier eine alte Wurzel die auch als Brutstätte genutzt werden kann.

So nun hoffe ich, dass sich die Bienen in unserem Sandarium wohl fühlen.

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80 Kommentare zu „Gartensafari 10“

  1. Es freut mich das dir mein Blog gefällt . Du schreibst in einem Beitrag das du nur noch einmal im Monat schreibst. Ich schreibe im Augenblick gar nicht . Um einen Beitrag zu schreiben brauche ich Zeit und ich muß in einer positiven Stimmung dazu sein . Ich habe im Moment weder Zeit noch bin ich auf Grund meiner familiären Situation in der Stimmung dazu. Es wird bald wieder anders .
    LG Der Vogelknipser

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  2. Mittlerweile haben wir sehr viel Freude an diesem Beet., Schon nach recht kurzer Zeit hat sich eine Erdhummel in dem Beet angesiedelt. Wir haben in das Sandarium, eine künstliche Hummelnisthilfe angelegt . Die gesamte Anlage hat sich in sofern gelohnt, dass wir heute viele verschiedene Wildbienenarten in unserem Garten haben. Das liegt natürlich auch an der Bepflanzung die zu solch einem Beet gehört.

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  3. I was happy to show this post. Unfortunately there is far too little of it. Insect hotels are often hung up, but only a few species use them. Most of the bees nest in the soil, which is very special, and I built such a nesting facility

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  4. Veel mensen hangen een Instektenhotel in hun tuin, slechts een paar insecten maken er gebruik van. Bijna niemand bouwt een zandbed dat veel meer bijen nodig zouden hebben. Daarom heb ik een sandarium gebouwd

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  5. Wir, Dina & Klausbernd, Siri & Selma, sind gespannt. Wir müssen zugeben, wir arbeiten nur an unserem Grundstück, wenn wir Lust haben und die Sonne scheint – so wie heute.
    Liebe Grüße vom kleinen Dorf am großen Meer
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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  6. Hallo Klausbernt es freut mich, dass dir meine Arbeit gefällt. Ich bin im letzte Jahr damit angefangen eine Serie unter dem Namen „Gartensafarie“ zu starten . Ich konnte nicht wie gewohnt, über die große weite Welt schreiben. Auf Grund meiner Erkrankung, sass ich damals im Rollstuhl und habe damit begonnen mein näheres Umfeld zu beobachten. In diesem Jahr ist es die Pandemie, die uns nicht reisen lässt, daher werde ich weitere Beiträge über meinen Garten schreiben . Dort wirst du dann sicherlich noch die ein oder andere Anregung für euer eigenes Projekt finden. Ich wünsche euch viel Spass bei der Arbeit. Dir ein frohes und gesegnetes Osterfest.
    Liebe Grüße
    Werner der Vogelknipser.

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  7. Lieber Werner,
    das ist toll angelegt und gibt uns viele Ideen für unseren Garten. Es ist so groß, dass wir immer neue Ideen benötigen, um weitere Teile sinnvoller Nutzung zuzuführen.
    Alles Gute, frohe Ostern
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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  8. Wow! Ich bin begeistert! Siehst du eine Möglichkeit in einem weiteren Beitrag eine Liste von Sandpflanzen hier einzustellen, vor allem die, die vier in Deutschland erhältlich sind? Wir wohnen hier in einem ohnehin sandigem Gebiet und wir suchen nach vernünftigen Möglichkeiten, den kaum überlebensfähigen Rasen zu reduzieren. Liebe Grüße, Holda Stern-Sabina

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  9. Es freut mich, wenn du mit meinen Ratschlägen etwas anfangen konntest. Für die Frage des Behältnis, wirst du sicherlich eine gute Lösung finden. Wenn du noch ein Plätzchen findest, wirst du sicherlich eine Bereicherung für deinen Balkon erhalten . Der Arbeitsaufwand für solch ein Minisandbeet hält sich ja auch in Grenzen .

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  10. Du hast ja Recht, die gleiche Standpauke habe ich mir von meiner Frau auch schon angehört. Das waren auch nur noch die Restarbeiten die liegen geblieben sind , jetzt ist erst mal Ruhe.

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  11. Hallo Almuth, ich habe im Internet ein Foto von einem Balkonsandarium gesehen , dass in einer kleinen alten Zinkwanne gebaut war. Das Gefäß muß ja auch zu deiner anderen Balkondeko passen . Ich denke wenn du sowas möchtest wirst du auch ein Gefäß finden . Ich kann dir zur Löss Beschaffung sagen, das es kleinere Mengen im Zoohandel gibt . Es wird für die Haltung von Echsen gebraucht, ungewaschenen Mauersand bekommst du bei Obi . Es geht kein Sandkastensand, dem fehlt der Lehmanteil der in dem Mauersand ist. Bei dem Mischungsverhältnis sollte man vorher Probemischungen in einem kleinen Becher machen . Es sollte so sein, dass man mit dem Fingernagel noch Masse abkratzen kann . Der Becher wird umgestülpt, ähnlich wie beim Sandkuchen bauen . Er sollte 24 Std in Form bleiben . So nun hast du etwas Vorwissen, dass du beginnen kannst.😊

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  12. Ist ja toll, daß du dich mit den Leuten noch so austauschen konntest und sie dir so viel mitgegeben haben. Das Knabenkraut müßte sogar eine Orchidee sein, wow 🙂 Du hast mich schon so inpiriert, daß ich heute nachmittag gleich nach Möglichkeiten gesucht habe, nach Material und Formen. Deine Größe ist für meinen vollen Balkon schon zu groß, aber vielleicht geht auch was im Miniaturformat. Immerhin haben im letzten Sommer Blattschneiderbienen in meinen alten Balkonkästen 5 Nester angelegt. Die sind so durchwurzelt, daß hat ihnen zugesagt 🙂 Ich werde mal gucken, was sich machen läßt. Danke dir für dein tolles Beispiel! LG Almuth

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