Wut

Ausnahmsweise kommt der Vogelknipser an diesem Wochenende mit einem zweiten Beitrag daher . Ich möchte allen meinen Lesern ein schönen ersten Advent wünschen .

Ich möchte in diesem Post aber auch meine Wut und Enttäuschung zum Ausdruck bringen. Aber warum das Ganze? Ich hatte einer lieben Leserin, die mir in einer für mich schweren Zeit oft mit Briefen und Anrufen Mut gemacht hat, ein kleines Päckchen der Anerkennung geschickt. Pünklich zum 1. Advent habe ich diese Päckchen auf die Reise geschickt. Der Inhalt war eine typische Bastelei eines Vogelliebhabers und liebevoll gebackenes Weihnachtsgebäck. Soweit so gut, das Päckchen kam auch pünktlich zum 1.Advent bei der Blogfreundin an . Worauf auch ihr freudiges Feeback folge, nur beim Lesen ihrer Zeilen bemerkte ich sofort, da stimmt etwas nicht. Ihre Innhaltsangaben stimmten nicht mit dem überein, als das was ich ihr zugedacht hatte. Ein klärender Anruf brachte die Licht in die Ungereimtheiten. Auch der Freundin war aufgefallen, dass nach dem beigefügtem Brief in dem Päckchen etwas fehlen müsse . Nun gut hat sie sich gedacht, hat der Vogelknipser wohl in seinem Eifer vergessen ins Päckchen zu tun. Hat er aber nicht!!! Im weitern Verlauf des Gespräch haben wir dann festgestellt das dieses Päckchen, das an sich gut verpackt war und unscheinbar aussah von der Unterseite geöffnet wurde . Man hat meine Blogfreundin schlicht und einfach auf dem Postweg beklaut. Sowas löst beim Vogelknipser Wut und Enttäuschung aus.

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Überraschung am Zwanenwater

Die heutige Tour führt uns zu einem See, der mitten in den Dünen liegt. „Zwanenwater“ ist ein Naturschutzgebiet, das bei dem kleinen nordhol-ländischen Badeort Callantsoog liegt. Hier zu hatte ich mich mit Dick van Heusen verabredet, er ist Mitglied des niederländischen Naturmonomente, was unserem NABU entspricht. Dick und einige andere Naturschützer betreuen dieses Naturschutzgebiet in den Dünen. Bevor ich jetzt mit meinem Beitrag fortfahren, möchte ich euch etwas über mein Defiziet bei der Vogelbestimmung erklären. Ich kenne Dick schon seit vielen Jahren und habe mit ihm schon einige Touren unternommen. Was ich dabei an ihn bewundert habe, er erkennt so ziemlich alle Vögel an ihrem Gesang . Er brauch den Vogel nicht sehen, er weiß auch so was dort grade singt . Gut ich konnte auch den ein oder anderen Vogel an seiner Stimme erkennen, aber nur deshalb weil ich ihn schon sehr häufig gehören und gesehen habe. Diese Wissenlücke bzw Gabe wollte ich eigentlich schon immer schließen. Meine lange Liegezeit im Krankenhaus, war eine sinnvolle Beschäftigung um mir dieses Wissen anzueignen. Auch später als es mit dem Laufen noch nicht so geklappt hat, habe ich jede Gelegenheit genutz diese Wissen zu erweitern. Ein Buch und ein lelektronischer Stift, haben mir dabei geholfen. Sobald ich die Abbildung eines Vogel in diesem Buch berührte, erklang mittels des Stift ( TING) die passende Stimme dazu. Um die anderen Patienten auf meinem Zimmer nicht den ganzen Tag mit Vogelstimmen zu nerven, ging das Ganze via Kopfhörer. Wann immer Besucher zu mir kam, ließ ich mich von denen abfragen, ähnlich wie bei einer schulischen Prüfung. Ein Aufwand der sich für mich am Ende gelohnt hat.

Das erste Buch und der Stift war meine Helfer zur Erkennenung von Vogelstimmen. Ich muß dazu sagen, dass ich jetzt nicht alle Vogelstimmen erkennen. Ich erkennen zuminstes die Vögel, die in meinem heimischen Raum vorkommen und die die besonder gefährtdet sind. An dem Rest arbeite ich immer noch weiter.

Das zweite Buch, sollte ein wichtiger Begleiter für jeden Vogelbeobachter sein. Für viele Beobachter ein unverzichtbares Nachschlagwerk zur Vogelbestimmung. Für mich ein ständiger Begleiter auf meinen Touren.

So nun zurück zu unserer Tour am Zwanenwater, ein NSG was für seine vielfältige Sing und Wasservögel bekannt ist. Das Ziel unserer heutigen Tour war ein sehr scheuer Vogel, den Dick schon seit Tagen beobachtet hat. Wir machten uns dazu schon sehr früh auf den Weg . Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als wir unseren Beobachtungsposten am See bezogen haben. Es war noch sehr ruhig am See, bis auf ein paar Blässhüher und einige Stockenten war weit und breit noch nichts zu beobachten. Von den Bekassinen die Dick schon seit Tagen beobachtet hat, noch keine Spur. Das Bild änderte sich aber schnell, mit dem Aufgehen der Sonne. Es kam Leben auf und im Umfeld des See, deutlich waren die neuen Ankömmlinge zu hören . Jetzt stimmte auch das Licht, wir konnten die ersten Fotos machen.(Davon aber im einem der nächsten Beiträge mehr.) Es war eine für mich seltene Vogelstimme, die meine Aufmerksamkeit weckte. Ich hatte diese Stimme in der freien Natur noch nie gehört, auch Dick der einige Meter von mir entfernt saß wurde sofort hellhörig. Es war ein Brachpieper, mit seinem einfachen aber markanten Ruf, der uns aufgeweckt hat. Dieser Vogel wird auf der deutschen „Roten Liste “ in der Katigorie 1″ vom Ausstreben bedrohte Vögel gefüht. Es wäre eine Beobachtung, die mir in meinen Aufschreibungen noch fehlte. Diesen seltenen Vogel konnte ich bis dahin noch nie beobachten. Aber wo steckte er nur? Sein Ruf war klar und deutlich zu hören, nur den Vogel konnten wir nicht sichten. Immer wieder suchten wir mit unseren Ferngläsern das Umfeld ab, vom Brachpieper war nichts zu sehen. Wir beschäftigten uns dann doch wieder mit den Wasservögel, die den See immer mehr füllten. Auch die erste Bekassine konnten wir sichten und fotografieren. Dann war es erneut der Brachpieper mit seinem Ruf, der uns davon ablenke Wasservögel zu fotografieren. Jetzt hatten wir mehr Glück, der Pieper war dieses Mal auch etwas näher und offenbar auf der Futtersuche. Vermutlich hatte er ganz in unserer Nähe ein Nest. Mit einem Insekt im Schnabel, konnte ich ihn trotz der immer noch großen Entfernung mit dem Teleobjektiv erwischen. Es blieben die einzigen Fotos von dem Brachpieper, wir konnten ihn zwar immer wieder hören, aber er blieb im dichten Bewuchs des Ufers verborgen . Dennoch war diese Tour für mich ein voller Erfolg, ich konnte eine Lücke in meiner Beobachtungsliste schließen.

Der Brachpieper gehört zu den Singvögel und ist ein Sperlingsvogel. Unter den Piepern ist es mit ca. 18cm der Größte seiner Familie. Er zählt zu den Langziehern die den Winter im südlichen Indien, in der Sahelzone der Sahara, in Arabien als auch im Norden von Nordafrika verbringt. Sein Vorkommen im Westen von Deutschland ist sehr gering , im Osten sind sowohl in Sachsen als auch in Mecklenburg Vorpommern noch kleinere Bestände bekannt. Er wird in Deutschland auf der „Roten Liste “ in der Katigorie 1 geführt .

Anbei zeige ich noch einige andere Pieper ( Fotos aus meinem Archiv) die untereinander sehr ähnlich sind . Der Brachpieper obwohl er aus der gleichen Familie stamm, sieht völlig anders aus als seine Verwandten.

Die ersten beiden Fotos zeigen den Strandpieper.

Die untern Bilder zeigen den Wiesen und Baumpieper

Zuletzt noch den Baumpieper, diese von mir gezeigten Pieperarten sind häufig zu beobachten . Sie sind sich alle sehr ähnlich und in der freien Natur nicht immer sofort voneinander zu unterseiden. Völlig anders ist hingegen ihr Gesagt an dem sie deutlich zu unterscheiden sind.

Zum Vergrößern der Bilder, könnte ihr auf das Foto klicken.

Magical Moments

„Die Fotos zum Vergrößern bitte anklicken“

Den Satz der sonst am Ende meiner Beiträge steht, stelle ich heute voller Absicht an den Anfang meines Beitrags.

Es sind immer magische Momente, wenn man eine Kustgalerie der Natur besucht. Es werden einzigartige Ausstellungsstücke von „Mutternatur“ gezeigt, die von keinem großen Maler besser gemacht werden können . Sehr häufig sind diese einmaligen Exponate der Natur von nur sehr kurzer Dauer. Tausenende von winzigen Wassertropfen, auf einen hauchdünne Seidenfanden gefädelt, sind keine Kunstwerke für die Ewigkeit. Durch Licht und Wärme verstört die Natur ihre filigranen Unikate nach kurzer Zeit wieder selbst. Diesen kurzen magischen Moment solch einer Ausstellung muß man erwischen, um Fotos von einzigartigen Bilder der Natur zu machen. Erwischt man diese Momente nicht , sind die Türen der Galerie schon wieder geschlossen .

Tierische Landschaftspfleger

Landschaftspfleger bei der Arbeit

Schon seit Urzeiten macht sich der Mensch das Tier für die Pflege seiner Wälder, Felder und Moore zum Nutzen. Er setzt Schafe, Ziegen und andere Tierenarten für diese wichtigen Pflegearbeiten ein. Waldbesitzer trieben Schweine in ihre Wälder,( Hutewälder) um dort Eicheln und Eckern zu fressen. Die Tiere sorgten gleichzeitig dafür, dass es zu keiner Verbuchung kam. Ungewollte Jungpflanzen, die sich durch Eicheln, Eckern und Pollen ausgesät haben, wurden von den Tieren abgefressen. Der Waldboden blieb frei von Keimlingen, der andere Baumbestand konnte so wachesen und sich zu prächtigen Bäumen entwickeln. So das Denken der Waldbesitzer. Die Schweine knabberten aber auch immer wieder die jungen Triebe von halbwüchsigen Eichen und Buchen ab, so wurden aus den Jungbäumen nach und nach gigantischen Bonsais. Diese Wälder bzw ihre Bäume sind heute einzigartig und stehen unter einem ganz besonderen Schutz. Die Hutewälder wurden zu Naturdenkmälern erklärt .

Riesige Bonsai entstanden durch Verbiss von Schweinen im Hutewald. Diese Buchen wären normlerweise mehr als ca.40m hoch, heute sind es kleinwüchsige Giganten was ihren Umfang und ihre Dichte abgeht

Solch ein Hutewald „Halloh“ ist in der nähe des Edersee beim Ort Albertshausen zu finden, er ist heute ein Naturdenkmal. Wer die Region einmal besucht, sollte sich diesen einzigartigen Wald einmal ansehen. Hier liefen schon einige Dreharbeiten für Kinofilme.

Heidelandschaften und Deiche unterliegen schon seit langer Zeit der Pflege von Schafen. Eine Deich und Heidepflege wäre ohne diese Tiere kaum noch möglich. Eine Heide würde es in der Form wie wir sie heute kennen nicht mehr geben .

Der Schäfer auf seiner Tour durch die Heide. Eine Abenteuer das ich vor einigen Jahren miterleben durfte. Eine Woche bei Tag und Nacht mit dem Schäfer und seiner Herde durchs Haaksberger Venn. Bei dieser Tour kam ich in Gebiete, die absteis der Wanderwege ligen und einem strengen Betretungsverbot unterliegen.

Bei dieser Herde handelte es sich um eine Mischherde, die nicht allein aus Schafen besteht. Es ist eine Mischung aus Ziegen und Schafen,wobei es sich bei den Ziegen noch um unterschiedliche Rassen gehandelt hat. Wie ich vom Schäfer gelernt habe, weiden solche Herden effektifer als reine Schafherden..

Deichpfleger

Deichpfleger bei der Arbeit, sie halten nicht nur das Gras kurz. Mit ihren Pfoten verdichten sie auch immer wiedere den Deich.

Heute ist man wieder zu dieser alte Form der Landschaftspflege zurückgekehrt und setzt in NSG Tiere zur Pflege der Landschaft ein . Häufig sind es schottische Hochlandrinder oder Heckrinder die bevorzug in solche Gebiete eingesetzt werden. Auch Wildpferde, Ziegen und Urschweine gehören zu den Landschaftspflegern.

Gleich auf mehrern Dünenabschnitten setzt man in der norholländischen Dünenlandschaft solche Tiere ein.

Diese Tiere scheinen sich auch hier sehr wohl zu fühlen.

Erster Nachwuchs scheint der Verantwortlich Recht zu geben, hier ein Kalb noch ohne Ohrmarke.

Die Longhorns fühlen sich hier sichtlich wohl.

Geduldig läßt sich der Hochländer von läßtigen Fliegen befreien

Anders als bei den Schafen auf Deichen oder in der Heide, werde diese Tier nicht besonders betreut oder gehen über Winter zurück in ihre Ställe. Diese Tiere sind sich völlig selbst überlassen. Sie leben von dem was die Landschaft an Schutz und Nahrung hergibt. Einzig bei den Rindern und Schafen muß aus gesetzlichen Gründen bei Neugeborenen eine Ohrmarke gesetzt werden . Ein Ranger den ich auf einer Tour traf sagte mir, dass man nur in sehr strengen Wintern etwas dazu füttern würde, das wäre auch alles was man für diese Tier tun müsse. Gern hätte ich auch Bildern von Heckrindern gezeigt, die sich in den Dünen von Petten aufhalten. Das ist mir trotz intensiver Suche nicht gelungen, einzig ihre Hinterlassenschaften waren ein Zeichen ihrer Anwesenheit. Es zeigt aber auch, welch ein rieseiges Arial diese Dünenlandschaft ist. Dafür konnte ich Wildpferde und Ziegen in den Dünen entdecken.

Koniks bei Grasen. Auch bei diesen Tieren soll es schoch Nachwusch in den Dünen gegeben habe, leider konnte ich auch die nicht finden.

Ein Trupp von 15 Ziegen hat in den Dünen von Nordholland auch ein Zuhause gefunden.

Die Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern

Hungrige Begleiter

Wer hat es nicht schon einmal beobachtet, Möwen begleiten Schiffe auf ihrer Fahrt? Es sind besonders die Fischerboote und Fährschiffe, die im Geleit dieser Vögel stehen. Oft sind es ganze Schwärme, die ein Fischkutter begleiten wenn es seine Netze einzieht. Die schlauen Vögel wissen sehr genau, wo und wann für sie Futter zu holen ist. So auch auf unserer Rüchfahrt von Texel nach Den Helder.

Zuerst war es eine Möwe an Deck, an der ich eine Beringung erkannte. Sie weckte gleich mein Interesse . Leider konnte ich den Ring nicht ablesen, sie trug auch nur den Ring einer Beringungszentrale. Der sonst farbige Ring, mit persönlichen Daten des Vogels fehlte.

Plötzlich kam Bewegung in die Möwenschar, es gab Futter . Einige Kinder fütterten die Vögel mit Brot. Wie wild flatterten die Möwen um die Reling herum. Jede wollte doch auch etwas von diesem Brot abbekommen. Trotz des Vetos meiner Töchter, kam ich so doch noch zu einigen Fotos von Vögeln.

Schon als die ersten Brotbrocken geworfen wurden, waren die Vögel da.

Hier die Möwe mit dem Ring, jetzt im Kampf ums Futter.

Sie hat etwas vom großen Kuchen abbekommen

Eine Leserin schrieb mir zu diesem Foto, das ein schon im Beitrag „Comeback“ verwendet habe . Hast du eine Möwe mit vier Flügeln fotografiert? Gut beobachtet, ich hab nur auf die Flugkünste des Vogels geachtet und die Tatsache nicht mal bemerkt.

Es war aber doch nur eine ganz normale Möwe mit zwei Flügeln, wie auf diesem Foto zu erkennen ist.

Jeder möchte etwas abbekommen, doch einige gingen auch leer aus.

Noch ein letzter Blick auf das Schiff, die nächtes Fähre kommt aber ganz gewiss .

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