Gartensafari 5

Der hinkende Paul

Das ist der „Hinkende Paul“, eine Dohle, die schon seit vielen Jahren als Gast in unserem Garten lebt. Diese Rabenvögel können bis zu 15 Jahren alt werden.

Druch seinen verkrüppelten Fuss, ist Paul wie ihn meine Enkelin getauft hat, gut von den anderen Dohlen zu unterscheiden. Auf diesem Foto ist seine Verkrüppelung gut zu erkennen.

Während die anderen Dohlen meistens in einer lebenslangen Paarge-meinschaft leben, ist er ein Einzelgänger. Er gehört sonst aber wohl zu einer großen Famile. Wenn es im Herbst langsam dunkel wird, kann ich beob-achten, wie er sich seiner Familie anschließt, um in den nahen Bäumen zu schlafen . Diese Beobachtung kann man im Herbst sehr häufig machen, das sich Rabenvögel in alten hohen Bäumen zum schlafen treffen . Aus allen Himmelsrichtungen fliegen sie dann ein.

Jetzt im Sommer bleiben sie ganztägig auf den Dächern, wo sie auch schlafen. Der Grund liegt wohl darin, dass sie die alten Kamine der umliegenden Häuser als Brutplätze nutzen . Hier wachen sie dann über ihre Jungen.Von den nahen Feldern, die hinter unsern Häusern liegen, hole sie das Futter für ihre Nestlinge. Immer wieder kann man beobachten, dass sie in den Schornsteinlöcher verschwinden um Nistmaterial und Futter ins Innere zu bringen.

Im Winter, wenn das Futter auf den Feldern rar wird, fallen sie in großen Trupps in unsere Gärten ein . Jetzt werden die Futterstellen, die ich für die kleineren Singvögel eingerichtet habe geplündert. Immer wieder muß ich mir neue Dinge einfallen lassen, um ihnen den Futterzugang zu erschweren . Ich kann nicht so schnell Futter nachlegen, wie die Dohlen es weg fresse .

Paul hat seine eigene Futterstelle, er hat keine Chance die Futterstellen anzufliege. Es könnte sich auch nicht mit seinem kaputten Bein festzuhalten. Wenn man es so möchte, habe ich Paul einen behin-derungsgerechten Futterplatz eingerichte, den er auch regelmäßig aufsucht. Neugierig schaut er vom Dach herunter, ob ich auch schon wieder Futter für ihn nachgelegt habe.


Die letzten drei Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern.

74 Kommentare zu „Gartensafari 5“

  1. Bis dato war es so, dass er auch das nähere Umfeld aufgesucht hat. Paul ist wohl in die Jahre gekommen und hält sich seit diesem Sommer nur noch in unserem Garten auf .Häufig sitzt er auf dem Dach unseres Gartenhaus. Lauthals verteidigt er gegenüber anderen Artgenossen von dort sein Futterplatz . Der Dohlenopa kann dann trotz seiner Behinderung , schon mal böse Attacken fliegen.

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  2. Das wünsche ich dir auch lieber Klaus . Meine Gesundheit und deine Landesregierung erlauben es mir wieder nach Meck -Pomm zu reisen . Ich werde mich bald auf die Socken machen. Dir ein schönes Wochenende.
    Gruß
    Werner

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  3. Ups hier hat die automatische Schreibautomatik meines Tablets mal wieder zugeschlagen . Das sollte „fein gehackt“ heißen.

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  4. Ach, das hätte ich nicht gedacht. Werde ich gerne mal ausprobieren. Was meinst du mit eingepackt? Doch nicht mit Schale oder?

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  5. Man kann dieser Mischung auch sehr eingepackte hartgekochte Eier bemischen.. Meisen, Amsel und auch Sperlinge die bei mir brüte, nehmen dieses Futter sehr gerne an .

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  6. Das hört sich nach einer superguten Mischung an. Da wird Paul aber verwöhnt 😉 oder die Jungvögel 🙂 Das mit der fehlenden Nahrung für die Kleinen ist schlimm. Ich erlebe seit Jahren, daß die Elternvögel zur Brutzeit sich hier Extrafutter holen, wahrscheinlich zur Stärkung für sie selber, weil sie mit der schwierigen Futtersuche schon genug ausgelastet sind. Zur Zeit schwirren allerdings ne Menge Insekten rum, wenn es warm ist. Aber das reicht offenbar nicht.

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  7. Feine Haferflocken mit Öl angereichert, dazu Caster. Das sind verpuppte Maden. Die kaufe ich im Angelladen als Maden . Häufig bekomme ich die auch von dem Händler geschenkt , weil Angler nur frische Maden kaufen und mit verpuppt nichts anfangen können. Wenn sie noch frisch sind, stelle ich sie in die Sonne , in vier fünf Tagen sind die verpuppt. So lassen sie sich gut verfüttern und krabbeln nicht weg. Diese Futtermischung ist das beste Aufzuchtfutter für die Jungen . Die Altvögel finden häufig nicht genug proteinreiche Nahrung und Küken verhungern .

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  8. Ich fütter im Sommer nicht so intensiv bzw anders als im Winter. Das passt Paul gar nicht , du müsstest es mal erleben, was für ein Krach er macht wenn seine Futterstelle leer ist.

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  9. Das eine Dohle eine andere vertreibt, ist recht ungewöhnlich . Denn häufig gehören alle Dohlen in einer Region zu einer Sippe. Dohlen haben ein starken Familiensinn . Das sie ihre Schlafplätze verteidigen, das kenne ich . Es hat etwas mit der Hierarchie innerhalb der Familie zutun . Welche Kuststücke sie aufführen, um an Futter zu kommen verwundert mich immer wieder. Dieses ist eines von vielen Fotos, die ich von diesen zirkusreifen Leistungen gemacht habe.

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  10. Wunderschöne Fotos sind das wieder, Werner. Paul hat Glück, dass er bei euch gelandet ist. Die eine Futterhausszene ist ja schon fast akrobatisch.

    In Kruså war eine Amseldame, die aus irgendwelchen Gründen vom Futterplatz weggejagt wurde. Sie kam daher schon, wenn ich noch am auslegen war, weil das ihre einzige Chance war. Als ich das verstanden hatte, blieb ich dann immer ein wenig länger, um ihr Zeit zu geben.

    Wir haben auch Dohlen im Dorf. Ich glaube die nisten im Kirchturm. Zu uns an die Futterstelle kamen nur zwei (ein Paar?), die alle anderen Dohlen wegjagten. 😀

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  11. Nebelkrähen ist für mich ein ganz interessantes Thema. Bisweilen hatte diese Rabenart eine geographische Grenze und die hieß Elbe. Auf der westlichen Seite des Fluß gab es diese Krähenart nicht. Bis heute kommt sie im westlichen Bereichen von Deutschland nur sehr selten vor . Ich habe die ersten Nebelkrähen, erst nach dem Fall der Mauer, in Tangermünde beobachten können .
    Vielen Dank für dein Lob .
    LG Werner

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  12. Ich staune auch immer wieder, wie clever diese Vögel sind. Mich überlisten hier gerade immer wieder die Nebelkrähen.
    Wir hatten hier viele Jahre hintereinander eine Amseldame mit einem verkrüppelten Fuß, der wir auch futtermäßig ein wenig unter die Flügel 😉 gegriffen haben.
    Tolle Fotos übrigens!
    LG von der Silberdistel

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  13. Paul ist zum Familienmitglied geworden , im Sommer ist er den ganzen Tag
    in unseren Gärten . Er verläßt ihn auch nicht zum Schalfen ,dazu fliegt
    er nur in den Nachbargarten. Da steht ein hoher Birnenbaum , dort hat er einen
    Stammast auf dem er schläft. Weh dem der ist besetzt, dann kannst du hören wie
    laut Paul schimpfen kann.

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  14. Es ist unglaublich wie aufnahmefähig diese Vögel sind . In kürzester Zeit
    haben sie neue Situationen verinnerlicht. Du kannst auch beobachten das ist
    an diese neunen Sperren nicht willkürlich gehen. Es passiert mit Überlegung
    und Verstand, sie zerren und ruppen nicht , sie sehen sich alles genau an
    und probieren dann wie das neue Problem für sie zu lösen ist . Im Witer bin
    ich ständigt damit beschäftigt, neue Zugangssperren zu bauen ohne dabei aber
    alle Vögel auszusperren. Ohne diese Erschwernisse fressen mir die Dohlen die
    Haare vom Kopf.
    Ich hoffe das es bald wieder etwas wärmer wird , die Eisheiligen geben uns im diesen
    Jahr eine volle Breitseite brrrrrrrrrrrrrrrr.
    Hab einen chönen Tag.
    LG Werner

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  15. Komposthaufen sind für die Allesfresser ein ganz besonderer und abwechslungsreicher
    Punkt . Ganz besondert deshalb, weil es dort Würmer gibt. Ein wichtiger Protienträger
    bei der Afzucht ihrer Jungen.
    Vielen Dank für dein Kommentar Else.

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