In den letzten Tagen und Wochen, konnten wir sehr schön am Himmel beobachten, wie es die Vögel in großen Scharen in den Süden zieht. Viele Vogelarten verlassen nun ihre Brutgebiete und fliegen in den Süden Europas oder auch bis ins ferne Afrika. Es gibt aber auch Vögel, die genau in die entgegengesetzte Richtung fliegen. Dazu gehört zB. der Große Brach-Vogel. Mit etwas Glück, kann ich ihn im Frühjahr in meinen heimischen Auen, in kleinen Gruppen bei der Futtersuche beobachten. Anders ist es in seinem Winterquatier an der Nordseeküste , dort sind sie auf Wiesen und Feldern zu Hunderten zu beobachten . Wenn es Abend wurde, konnte man sehen wie sie in großen Trupps zu ihren Schlafplätzen flogen. In den seich- ten Gewässern der Feuchtwiesen, haben sie ihr Nachtlagen. Hier sind sie sicher, vor Fuchs und anderen Tieren die ihnen gefährlich werden können. Es war gut das es in den letzten Tagen so stark geregnet hatte, denn bei unserer Anreise lagen die Wiesen fast alle trocken . Die Vögel hätten so keinen sicheren Schlafplatz gefunden.
Eine Fotoserie aus dem Winterqutier des „Großen Brachvogel “ Zeeland Niederland.
Große Trupps Große Brachvögel in den Wiesen und Feldern
Hier suchen sie nach Futter
im sichten Wasser der Feuchtwiesen finden sie ihre Schlafplätze
Mit dem Wind als Verbündeten, waren solche Fotos möglich
Die Brandseeschwalbe ist eine Vogel, den man nicht so häufig beobachten kann. Daher ist die Freude bei mir immer besonder groß, wenn ich mal wieder welcher zusehen bekomme. In Deutschland wird sie als Brutvogel auf der „Roten Liste „ geführt und ist nur als Durchzügler zu beobachten. Sie steht ganz oben auf dieser Liste, in der Katigorie 1. Das sind Vogelarten, die vom Aussterben bedroht sind. Meine letzte Sichtung dieser Art, hatte ich vor zwei Jahren im Norden Höllands Camperduin NRG De Putten bzw auf Texel. Dort im NSG Utopia gibt es noch eine der wenigen Brutkolonien. Die Bradseeschwalbe ist ein Vogel aus der Gattung Thalasseus, aus der Familie der Seeschwalben ( Sterna sandvicensis).Bei meinem Besuch in Westkapelle, hatte ich das große Glück einen kleinen Trupp von 15 Vögeln zu beobachten. Darunter drei Jungvögel und vier Schwalben mit einer Beringung, von der ich eine ablesen und melden konnte. Sie gehörten zu den wenigen Vögeln, die bei dem Sturm noch auch Futtersuche gingen . Der Sturm stand mir bei den Fotos auch hilfreich zur Seite . Wie alle schwalbenartige Vögel sind sie sehr schnell und nur sehr selten im Flug zu erwischen . Der heftigen Wind bzw Gegenwind erhöhte meine Chancen auf Flugfotos so deutlich. Das ich diese scheuen Vögel am Boden erwischen konnte, hat mich schon sehe gewunderet. Normalerweile fliegen sie bei der kleinsten Annäherung schon auf , über diese Fotos habe ich mich besonders gefreut.
Es war trocken, der Himmel zeigte wieder etwas von seinem freundlichen Blau. Dieses Wetter mußten wir unbedingt für eine Radtour ausnutzen. Wir machten die Tour, die schon seit Tagen geplant war. Eine Rundfahrt von etwas 45km, die wir immer wieder mit Zwischenstopps unterbrechen wollten. Der Routenführer sagte uns, dass es unterwegs viel zu sehen gab. Es ging nach Veere, eine alte Hafenstadt am Veerse Meer. Fern ab vom üblichen Strassenverkehr, führte uns ein Radweg durch einmalige Natur-landschaften. Vorbei an alte Schlösser, wundersame Wälder und Dünenlandschaften. Eine Etappe unserer Tour führt zum Oostschelde Sperrwerk , das größte bekannte Deltasperrwerk. Dort wo Rhein und Maas zu einem Delta werden und ins Meer fließen, schütz dieses gigantische Bauwekt vor Hochwasser und Sturmfluten.
Bilder von der Wegstrecke
Oostkapelle Kasteel Westhoven
Naturgebiet Oranjezon
urige Bäume in den Dünenwäldern
wundersame Bäume im NSG
Oostscheldekering.Das 9Km lange Sturmflutwehr sperrt die Oostschelde gegen das drohende Hochwasser.
Veerse-Meer ein Süss bzw Brackwassersee vor den Toren von Veere
Am Ortseingang wurden wir von einer der typischen holländischen Windmühle begrüßte. Vom Fahrradparkplatz gings es über eine malerische Holzbrücke wie man sie häufig im Land findet, in die alte Handelsstadt. Im Mittelalter war Veere eine der größten Handelsstädte der Niederlande . Der Hafen war ein großer Umschlagplatz für schottische Wollen, die von hieraus nach ganz Europa ging. Schottische Kaufleute die in der Stadt wohnten, prägten das gesamte Stadtbild mit ihren Wohnhäusern in schottischer Bauart. Heute noch ist deutlich der Einfluss aus dieser Zeit zu erkennen. Handel und Warenumschlag brachte der Stadt Wohlstand und Ansehen. Das Rathaus, die Kirche und viele Kaufmannshäuser sind prunkvolle Zeugen aus dieser Zeit. Malerische Gassen, Geschäfte und Lokale landen zum Verweilen ein. Wer einmal in diese Region kommt, sollte Veere unbedingt besuchen.
Stadtansichen einer alten Handelsstadt
Die Mühle „De Koe“ begrüßt uns am Ortseigang
Über eine schöne Hebebrücke geht es in die Stadt
Blick von der Brücke zum Hafen
Schottische Häuser mit Namen „Lammeke“ oder „in de Struijs“ erinnern an den schottischen Einfluss. Das Haus in der mitte des Bildes ist solch ein Haus.
Im Hintergrund „De Grote Kerk“gebaut 1405-1437 sie wurde nie völlig fertig gestellt. Sie hat eine lebhafte Vergangenkeit und wurde als Armenhaus ,Hospital,Kaserne selbst als Pferdestall wurde sie genutz. Heute ist sie ein Ort für kulturelle Veranstaltungen.
Das historische Rathaus
Kleine sehenswerte Gassen führen durch den gesamten Otz
Der mächtege Turm der „Grote Kerk“
Veere war eine Festung die alten Kanonen aus dieser Zeit erinnern noch daran.
Frau Anje schaut aus dem Fenster
Ach in Veere fand ich einige alte Nasenschilder
Hier ist das Stadtbild mit den alten Häusern noch völlig erhalten
Auch dieser Stassenzug noch mit vielen alten historischen Häusern
Es war dunkel in unserem WoMo, alle Fenster waren noch zugezogen. Bis mich meine Frau anstupste und fragte, „hörst du was „???? Ein aus dem Halbschlaf, langezogenes „neeeee“ war meine Antwort. Erst nach einer Weile und nicht mehr ganz so schlaftrunkend, hatte ich ihre Frage begriffen. Nein ich hörte nichts, bzw ich hörte nichts mehr. Der Regen, der vier Tage lang unverdrossen auf unser Dach eingetrommelt hat, war verklun-gen. Der starke Sturm der unser Fahrzeug beägstigend durchgerüttel hatte, so dass wir machmal glauten der schmeißt das Ding um, war abgeflaut. Ein erster Blick durchs offene Fester brachte großes Staunen und neue Hoffnung mit sich . Die Sonne von der wir schon glauten sie sei kaputt, zeigte sich an diesem Morgen mit ersten Strahlen am Horrizont. Raus aus den Federn, die Weltuntergangsstimmung hatte ein Ende . Gummistiefel an und nach draußen, das mußte fotografiert werden. Gummistiefel waren inzwischen zur Pflicht geworden, denn unsere Campingwiese hatte sich in eine matschige Seenlandschaft verwandelt. Der Bauer hat im Laufe des Tages, mit seinem Traktor, unser WoMo auf eine trockene Stellfläche gezogen . Allein wäre ich aus diesem Morast nicht mehr raussgekommen. Die nächsten Tage verliefen dann auch recht freundlich und wir konnten einiges unternehmen. Dazu mehr in meinen nächsten Beiträgen.
Solche einen Himmel hatten wir seit Tagen nicht mehr gesehen
Möwen mit Beringungen ( Steppenmöwe beringt in Polen gesichtet Deich Westkapellen)
Eine Frage die nicht nur mich, sondern auch die Wissenschschaft seit vielen Jahren beschäftigt. Über die Bedeutung von Beringungen und dessen Nutzen, habe ich in einem früheren Beitrag bereits geschrieben. Wenn ich große Vogelgruppen entdecke, geht mein Griff gleich zum Fernglas. Die Chance in solch großen Ansammlungen, Vögel mit Ringen oder auch Hals- krausen zu entdecken, ist dort deutlich größer. Ein besonders guter Ort für solche Ringfunde, ist der Deich von Westkapelle. Viele Möwenarten, Aust-ernfischer, Limikolen und Seeschwalben mit Ringen, habe ich auf dem Deich schon beobachten können. Dort traf ich auch meinen alten Facebook Freund Joop, der unweit des Deiches sein Zuhause hat. Wenigstens zwei mal in der Woche, zieht es Joop auf den Deich. Das Beobachten von Möwen und das Suchen nach Ringen, ist seine großen Leidenschaft. Ein Hobby das eine gewisse Erfahrung braucht, denn das Bestimmen von Möwen ist nicht einfach. Im Gegensatz zu andern Vogelarten, tragen diese Vögel je nach Alter, ein andere Federkleider . So kann ein und die gleiche Möwenart, fünf und noch mehr verschiedene Federkleider tragen. Ihr Aussehen ist dadurch immer wieder ganz anders und schwieriger zu bestimmen . Joop nutzt eine App (BirdRing), um seine Ringfunde zu melden . Meine Ringmeldungen schicke ich an eine der drei deutschen Beringungszentralen.(Helgoland,Hiddensee oder Radolfzell ). Oft dauert es sehr lange bis ich eine Rückmeldung des Fundes bekomme, häufig bekomme ich auch gar keine Antwort. Anders ist es bei Joop, er tippt seinen neuen Fund gleich vor Ort in die App ein. Via GPS ist gleich der Fundort zu erkennen, unmittelbar bekommt er eine Meldung, (wenn es von anderen Beobachtern schon einen Eintrag gab) wann und wo der Vogel beringt wurde und er zeigt sein Bewe-gungeprofil an. Ich habe mir diese App auch gleich auf mein Handy geladen. So ist für mich die Artenbestimmung von Möwen viel einfacher geworden. An Hand der Ringnummer sehe ich gleich um welche Art es sich handelt. (Wenn es schon einen Eintrag für diese Möwe gibt) Wer sich für diese App interesseirt, kann am Ende des Beitrags sehen, wo man sie findet. Es sind dort viele Vogelarten zu finde , die man in diese App einpflegen kann. Jopp betreibt selbst auch einen Blog, zum Thema Naturbeobachtungen. Er wird sich sicherlich darüber freuen, wenn ihr seine Seite besucht und ein Kom-mentar hinterlasst würdet. Den Link für Joops Blog findet ihr am Ende meines Beitrags.
An diese Stelle noch mal ein Dank an Joop für seine Hilfe.
Ringfunde Möwen
Silbermöwe beringt in Belgien gesichtet Deich Westkapellen.
Steppenmöwe beringt in Polen gesichtet Deich Westkapellen
Silbermöwe beringt in Ijmuiden NL gesichtet in Jacobahaven De Banjaard
Mortimer kündigte sich mit ersten Vorboten an und verdrägte Nils.
Nils hatte schon reichlich Sturm in seinem Gepäck, zeigte hier und da aber mal ein freundliches Blau am Himmel. Da war Mortimer ein weiters Sturm- tief das vom Nordweste heranzog, von einem ganz anderem Kaliber. Ein Tief von einer ganz besonders unangenehmen Art, dagegen war Nils ein laues Lüftchen. Er brachte nicht nur einige km/h mehr Windgeschwin-digkeiten mit sich, er hatte auch jede Menge Regen im Schlepptau. Für mich aber kein Grund im WoMo zu bleiben und auf Besserung zu warten. Ich nutzte jede Regenlücke um Fotos zu machen, wenn ich trotz Regen-kleidung häufig auch recht nass geworden bin. Das Wasser lief am Kragen rein und kam an den Hosenbeinen wieder raus. Wir hatten oft Probleme, dass nasse Zeug im WoMo wieder trocken zu bekommen. Aber genau bei diesem Wetter gab es Motiv, die ich sehen und fotografieren wollte. Es waren bei dem schlechte Licht keine Fotos mit strahlenden Farben und besonderer Leuchtkraft zu erwarten. Es gab aber besondere Beobachtungen die mich an den Strand lockten, es sind Sichtungen die man nicht täglich macht. Ich wollte sehen wie sich die Vögel bei diesem Wetter verhalten und wie sie dem starken Sturm gewachsen sind. Es gab da nur ein kleines Problem, wie fixiere ich die Kamera? Eines war von vorn herein klar,eine Kamera mit großem Objektiv kam nicht in Frage. Also kam meine kleinere Sony zum Einsatzt, die eh das lichtstärkere Objektiv hat. Ein Stativ konnte ich bei dem Wetter nicht aufstellen und stehend frei aus der Hand foto-grafieren war nicht möglich, dass hätte mich gleich umgeblasen. Es gab nur eine Möglichkeit, ein Bohnensack war jetzt das geeignete Mittel und dann flach auch auf den Boden gelegt. So war es mir möglich, das Verhalten von Möwen, Knutt und Co zu fotografierten. Die interssantes Art dem Sturm zu trotzen, zeigten Steinwälzer und Meeresstrandläufer . Sie versteckten sich hinter Steinen und stellten sich auf einem Bein. So konnten sie wie eine Wetterfahne jede Windböe ausgleichen. Möwen legten sich ganz flach in Mulden, so war oft nur ein weiße Federkugel von ihnen zu erkennen . Die Austerfischer bauten eine Art Wagenburg und verharrten so im Sturm. Ich konnte bei diesem Wetter recht nah an die Vögel heran kommen, sie ver- ließen wegen mir nicht ihren Schutzraum. In meinem nächsten Beitrag seht ihr, dass auf Sturm und Regen auch Sonnenschein folgen kann .
Das unfreundlich Gesicht von Mortimer
Meterhohe Wellen prägten das Bild
Da zog es kaum Menschen an den Strand
Steinwälzer die sonst immer emsig auf der Futtersuche sind, suchen hinter Steinen schutz
Dicht an dicht kuschelten sie sich aneinander
Auf einem Bein glichen sie die heftigen Windböen aus
Kopf unter die Federn und warten
Es wurde ein langes Warten, drei Tage zog das Tief übers Land
Den Kormoran störte der Sturm wenig
Er fand es wohl ermüdend und zum Gähnen
Ein Einzelgänger der hier Schutz sucht
Ich hatte bei dem Wind mit mir selbst genun zu tun, mußte aufpassen wohin ich trete überall hockten Vögel.
mal kurz ein Blick reskieren und schaun ob er schon besser wird.
In Mulden gelegt und klein gemach so suchten sie Schutz
Vereint den Sturm ertragen
Die Möwen die normal kein Wetter scheune, zogen sich auch in den Schutz zurück
Austerfische stellen sich eng auf, ähnlich wie eine Wagenburg um den Sturm zu trotzen
Kopf unter die Flügel und warten
Angst und Scheu hatten die Vögel aus Schutzgründen abgelegt,So kam ich häufig sehr nah an sie ran .
Nach einer langen Blogpause und nach Abschluss unserer großen Touren, werde ich nun über das Gesehene und Erlebte der letzten Monate berichten. Das Pferd werde ich dabei von hinten aufzäumen. Was soviel heißt, dass ich mit unserer letzten und aktuellsten Reise beginnen werde. Wie fast immer im Herbst und zum Abschluss einer Reisesaison, zieht es uns noch einmal zur Nord oder Ostsee. Unser Zielort hieß dieses mal Westkapellen auf Zeeland, das an der südlichen Nordsee der Niederlande liegt. Diese Region haben wir schon häufig besucht und freuten uns auf Freunde, Deichhinter- land, Nordseeküste mit vielen Vögeln. Dieser Küstenbereich wird sehr gut von Wasservögeln besucht, so gibt es dort immer sehr viel zu beobachten. Meinen erst Beitrag habe ich aber Sturmtief Nils zu verdanken, der uns gleich mit 8 Bft begrüßte. Meterhohe Wellen klatschten an die Deiche und ließ die Wasserfluten nur so spritzen. Ideales Fotowetter, weil es dazu noch blauen Himmel gab. Genau solche Bedingung, locken Surfer und Leute die die rauhe Nordsee mögen jetzt an den Strand . Es wurde nur kurz das Womo abgestellt und schon ging es mit der Kamera zum Strand. Schiffe die sich durch die Wellen kämpfen, Surfer die sich vom Wind tragen lassen und Vögel die im Sturm segeln, sollten an diesem Tag meine Motive sein. Leider mußte ich schon gleich bei meiner ersten Fototour, einen kleinen Verlust verkraften. Der heftige Sturm riss mir doch meine Streulichtblende vom Objektiv. Ob sie nicht gut sass, keine Ahnung. Sie fegte mit einem Affenzahn über den Strand in Richtung Dünen und war für immer weg. Einen Verlust, den ich dank der schönen Motive schnell vergessen konnte . (Amazon hat auch schon Ersatz geliefert.) Das der Strum noch heftiger wurde und selbst für Sturmnöwen ungemütlich war, zeige ich euch in meinem nächsten Beitrag.
Manch einer bliebt da lieber am Boden
Ein Segler am Horizont
Auch das Lotsenboot hatte zu kämpfen
Den Kromoran machte dieser Sturm nichts aus
Meterhohe Wellen
Sie standen fast in der Luft
Austernfischer kämpfen gegen den Wind
Hier hatte ich großes Glück denn Brandseeschwalben sind rec ht selten.