Ein seltener Wintergast (Anser erythropus)

Seit einigen Wochen gastiert in unserer Auen ein sehr seltener Wintergast. Er zieht Scharen von Ornithologen und Vogelbeobachter aus ganz Deutschland, Holland und Belgien an. Es ist nicht ganz einfach ihn zu beobachten, denn er ist sehr scheu und fliegt bei der kleinsten Störung auf.  Mehrfach am Tag wechselt er seine Aufenthaltsorte, die können oft weit auseinander liegen. So kann man nie genau bestimmen, wo er grad ist. Häufig sind das auch Gebiete in den Auen, die nicht zugänglich sind.  Auf den ersten Blick mag wohl jeder sagen, was ist denn an der Gans so besonders, es ist doch eine ganz normale Blässgans . Stimmt ist sie auch und zwar eine Zwergblässgans (Anser erythropus), die häufig mit der normalen Blässgans verwechselt wird. Sie ist aber deutlich kleiner und hat auch einige Merkmale die sie unterscheiden. Einer davon ist der gelbe Augenring. Einst war sie eine weitverbreitete  Gänseart, bis ihr Niedergang begann . In viele Brutgebieten wo sie sonst zu finden war, ist sie völlig verschwunden . Sie ist heute  nur noch sehr selten zu beobachten und ist damit die seltenste Gänseart in Europa . Auf Grund ihres Niedergangs, wurde sie weltweit unter Artenschutz gestellt . In Lappland wo sie in den 60ger Jahren, zu zehntausende zu beobachten war, gibt es nach heutigen  Bestand nur noch 60 bis 90 Paare. Ursache des Bestandsrückgang, ist eine übermäßige Bejagung in Russland bzw Kasachstans. Ihre Brutgebiet hat die Zwerggans in den Waldtunderen Eurarasischens, teilweise auch in den nördlichen Waldzonen sowie den Süden der Strauchtundra. In den kalten Jahreszeiten zieht es sie dann auch schon mal nach Südeuropa. Normalerweise liegen ihre Überwinterungsgebiete im  Süden des Kaspischen Meer, in der Nilebene, in Südjapan, Korean und Südostchina. In unseren Auen können wir zZt. 20 Vögel dieser Art beobachten.

                                             Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken

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21 Kommentare zu „Ein seltener Wintergast (Anser erythropus)“

  1. Da haben wir ja richtig Glück, Werner, dass wir bzw. du diesen seltenen Gast zu Gesicht bekommen. Ich hoffe in so einem Fall immer, dass sich solche Nachrichten etwas weniger rasant verbreiten, denn nicht jeder akzeptiert, dass man für ein Foto kein verbotenes Gebiet betreten sollte. Manchen Fotografen scheinen die Vögel gleichgültig, Hauptsache sie haben ihr Foto, das finde ich schlimm. Deine Gänsebilder hingegen sind toll.
    Herzlichst
    Marion

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  2. Normale Kanadagäse gibt es bei uns sehr viel. Zwerggänse dieser Art habe ich bei uns noch nie gesehen.
    In den Beobachtungslisten der vergangenen Jahre taucht sie nur zwei mal auf .

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  3. Tanja da bist du wohl nicht allein, denn nur sehr selten bekommt man diese Gänseart zu sehne . mit etwas Glück werde ich noch eine weitere seltene Arst fotografieren können. Gesehen habe ich sie schon, nur zu weit weg . Es ist eine Kanadazwerggans, vermutlich stammt sie aus einer Gefangenschaftsflucht.

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  4. Wie aufregend, daß Du sie beobachten und fotografieren konntest, lieber Werner. Bläßgänse gibt es bei uns im Winter auch, obwohl sie relativ selten sind, aber eine Zwergbläßgans habe ich noch nie gesehen.

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  5. Es ist ein Jammer , das wir Menschen die Ursache für den Niedergang vieler Tierarten sind. Es ist unser Egoismus, der rücksichtslosen mit Tier und Umwelt umgeht.

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  6. Schöne Bilder von den seltenen Wintergästen hast du gemacht, Werner! Es ist wirklich traurig, daß so viele Vögel immer seltener werden. Der Rückgang in Lappland ist richtig erschreckend!
    Liebe Grüße
    Monika.

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  7. Das ich sie fotografieren konnte, ist ein totaler Glücksfall. Denn normal kommen sie in Deutschland nicht vor . Es sei denn, man trifft auf ein Einzelvogel, der aus einer Gefangenschaft stammt.

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  8. So kann es gehen, lieber Werner,
    nicht immer hüpft einem das „Gewünschte“ vor die Linse. Dann – wie auch sonst – nimmt man, was geboten wird, gell.

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  9. Dafür mußte ich auch sehr viel Geduld aufbringen und einige Zeit suchen, bis ich die Fotos machen konnte.
    Häufig fahren Leute die lange Anreisen unternommen haben, ohne eine Sichtung zurück.
    LG Werner

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  10. Hallo Werner,
    toll, dass Du diese seltenen Vögel so lange beobachten konntest. Die Schwarm-Flug-Fotos sind besonders gut!
    Lieben Gruß
    moni

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