Wir sind am Auslauf des Ärmelkanal angekommen, dem Übergang zur „Keltischen See“. An der Grenze zur Bretagne, dort wo die Austernzüchter ihr Zuhause haben. Wegen des sehr starken Tidenhub 12/m , finden sie hier die beste Bedingungen für die Zucht ihrer Delikatessen .
So bald das Wasser sinkt, herrscht ein reges Treiben. Denn erst jetzt können die Züchter auf ihre „Felder“. Mit Traktoren geht es hinaus zu den Austernbänke. Wo noch vor wenigen Stunden das Wasser stand, sind jetzt Gestelle zusehen, worauf die Säcke mit den Austern lagern . Für die Arbeit bei den Bänken bleibt den Leuten nicht viel Zeit , schon bald kommt das Wasser zurück .
Es ist eine schwere Arbeit , von Hand werden die etwa 25kg schwer gefüllten Säcke gedreht und überprüft, was reif für die Ernte ist . Es dauert etwa drei Jahre, bis die junge Auster das Reifegeicht von 50 bis 150 Gramm erreicht hat. Sack für Sack wird schnell auf die Ladeflächen ihrer Anhänger gepackt, es wird auch Zeit zu fahren, denn das Wasser steigt. Die geernteten Meeresfrüchte gehen aber nicht gleich in den Handel. Erst bleiben sie noch für einige Wochen in speziellen Hälterbecken. Aus den fest geschlossnen Schalen wird der feine Sand gespült und von außen werden sie von Algen befreit. Erst jetzt können sie in Kisten verpackt werden. Es steckt sehr viel Arbeit dahinter,bis die Delikatessen auf den Teller von Feinschmeckern landen.
Mir war immer der Gedanke im Kopf, Austernzeit wäre im Herbst oder wie man immer sagt, dann wenn ein „r“ im Monatsname ist . Eine Marktfrau belehrte mich eines Besseren. Durch die Lagerung in den Hälterbecken, ist die Auster ein Ganzjahresprodukt. Wir hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch keine Austern gegessen und waren richtig gespannt auf eine Portion dieser Meeresfrüchte. Wir besuchten ein kleines Hafenlokal, direkt dort wo die Austernzüchter leben. Es wurde uns von unserem einheimischen Campingplatzbetreiber empfohlen. Der sehr freundlich Koch und Wirt erklärte uns, dass man Austern in der Region essen müsse, mit dem dazu passendem Wein . Bon appétit , uns hat es vorzüglich geschmeckt.
Die Bilder zum Vergrößern bitte anklicken
Die Anzucht ist ja wirklich spannend .. geschmeckt haben mir die Dinger aber nicht besonders …
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Ich mag auch sehr gerne alles, was aus dem Wasser kommt, aber Austern hab ich noch nicht probiert.
Deine Informationen zur Austernzucht fand ich auch sehr interessant, lieben Dank und liebe Grüße
Monika.
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Ach schade hätte ich mir gern angesehen . Ich konnte mich mit dem Gedanken auch erst nicht anfreunden , Austern zu essen .Ich bin froh mich überwunden zu haben, denn es war richtig gut.
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Über die Austernfarmer von Blainville ist heute am frühen Abend auf ServusTV eine interessante Doku gezeigt worden. 😉
Ich habe mich bislang noch nicht dazu überwinden können, rohe Austern zu essen. 😉
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Das war dort auch für das erste Mal,dass ich Austern gegessen habe . Ich mag eigentlich alles was aus dem Wasser kommt, die Auster war bis dahin noch nicht dabei.
Es war der totale Genuss.
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Hallo Michéle, es war immer etwas schwierig, an Informationen zur Austernzucht zu kommen. Ich konnte und durfte zwar durch die Felder laufen und Fotos machen, mir wurde auch einiges mit Händen und Füßen erklärt z.B was so ein Sack wiegt. ( ich spreche leider kein französisch ). Die meisten meiner Fragen, hat mir dann später mein Nachbar ( ein netter Franzosr) auf dem Campingplatz erklärt. Mit dem ich auch noch einige Male in den Bänken war. Du hast Recht, mit der Bretagne und der Austerzucht. Dieser Teil der Normandie ist der Einstige zu einem riesigen Zuchtgebiet. Von hier reiht sich ein „Feld “ an das Andere, hunderte von Austernbänke, so weit das Auge reicht. Warum ausgerechnet hier, war eine meiner Frage . Das hat mit dem Tidenhub und der daraus entstehenden Strömumg zutun. Das Wasser fällt und steigt hier in kurzer Zeit um 12m. Durch die Fließgeschwindigkeit kommt sehr viel Sauerstoff ins Wasser, was das Wachstum der Auster fördert und die Qualität begünstigt. Ein Wissen das ich mir von den Züchtern habe erklären lassen und durch meine nette Begleitung dann auch verstanden habe.
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Hab ich noch nie gegessen … muss ich dringend auch mal probieren!
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Toll, die Austernzucht und die -bänke (Felder) einmal so ausführlich in Fotos zu sehen! Inkl. deiner Informationen dazu, Werner. Ich hatte schon häufiger etwas darüber gelesen – zuletzt wurde das Thema Austernzucht sogar in einem Fall in einer Krimiserie, die allerdings in der Bretagne spielt, sehr detailliert geschildert. Doch mir fehlte bisher immer das Bild vor Augen dazu. Nun habe ich eine wesentlich bessere Vorstellung.
Wieder ein weiterer sehr interessanter Teil deiner Erlebnisse in der Normandie!
LG Michèle
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Vielen Dank,hab ich gern gepostet.
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sehr schöner Beitrag, vielen Dank!
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